worden, da er denn nicht können durch eini
ge Gewalt ertödtet werden, sondern geruffen
man solle erstl. ihn beichten und die Sacra-
menten genießen laßen, wie solches gesche-
hen sey er umbracht worden. So habe sich
die Gnade der H. Mutter über diesen, der
sie geehret, vor seinem Ende, zur errettung
der armen Seelen bewiesen.
5. Es hielten auch die Catholischen in
selbiger Kirchen einen solennen Umgang
folgender maßen: Man trug aus dem
hohen Chor ein großes Crucifix unter ei-
nem gläntzenden flor, demselben folgten
viele Knaben, die Clerisey und der Dechan
Dechant, mit //brennenden// weißen Wachskertzen in
den Händen. Dem Dechant folgeten die
vornehmsten u hernach die geringeren Mans-
personen mit brennenden rothen Kertzen.
Darauf ward das Marienbild, prächtig an-
gekleidet von 6. Mägden getragen, welche
auch besonders gekleidet gingen. Demselben
folgeten die Weibes Bilder, vornehmes
und geringes Standes, letzlich ward noch
ein geschnittenes holtzern Bild, anzusehen
als ein Marienbild, mit einer Sonnen
auf dem Rücken, an einer Stangen
getragen, hinter welchem auch einige
Personen gingen. Währen der procession
ward gesungen, nach deren Endigung
man das angekleidete Marienbild
wieder entblößete und an seinen Ort
trug.
6. Gegen 2. Uhr holeten die Herren
Pfarrer, M. Gaupe und M. Strohmeyer
den Herrn Prof. wieder ab in die Kirche,
worin derselbe den Herrn Gutermann
predigen hörte.
7. Nach geendigter Predigt blieb die
gantze Gemeinde in ihren Ständen stehen