5. Von dem Herrn D. Müllern
ging der Herr Prof. zum Herrn Raymund von
Krafft und besahe in deßelben Bibliothec viele
curiosa insonderheit den großen appara-
tum Librorum Historicorum. Es hatte
auch der Herr Raymundus v. Kraft den
Herrn Prof. Hecking mit hingebeten.
6. Herr Prof. Hecking blieb bey dem
Herrn Prof. Francken in der Crone zum
eßen und erzehlte, wie der Inhalt der
Blaubeyrischen Predigt1 so fort in der
Stadt bekand worden und man sich ver-
wundert, daß der Herr Prof. von der
Funckischen Sache gäntzlich abstrahi-
ret habe.
7. Nach dem eßen referirte er
den besondern Gebrauch bey Begräbnißen,
da sie Deckel vom Sarge abthun und nicht
mit begraben, hingegen die bloße Leiche
mit einem Scheffel Kalck beschütten it:
wie es mit dem Gelde gehalten werde,
welches die armen Studiosi an denen großen
Festen mit singen sammlen, nemlich daß
ihnen itzt etwas, von den übrigen aber
wöchentlich etwas gereichet werde.
ging der Herr Prof. zum Herrn Raymund von
Krafft und besahe in deßelben Bibliothec viele
curiosa insonderheit den großen appara-
tum Librorum Historicorum. Es hatte
auch der Herr Raymundus v. Kraft den
Herrn Prof. Hecking mit hingebeten.
6. Herr Prof. Hecking blieb bey dem
Herrn Prof. Francken in der Crone zum
eßen und erzehlte, wie der Inhalt der
Blaubeyrischen Predigt1 so fort in der
Stadt bekand worden und man sich ver-
wundert, daß der Herr Prof. von der
Funckischen Sache gäntzlich abstrahi-
ret habe.
7. Nach dem eßen referirte er
den besondern Gebrauch bey Begräbnißen,
da sie Deckel vom Sarge abthun und nicht
mit begraben, hingegen die bloße Leiche
mit einem Scheffel Kalck beschütten it:
wie es mit dem Gelde gehalten werde,
welches die armen Studiosi an denen großen
Festen mit singen sammlen, nemlich daß
ihnen itzt etwas, von den übrigen aber
wöchentlich etwas gereichet werde.
8. Weil diesen vormittag die or-
ganistin aus der Sammlung den Herrn Prof..
abermal sie in der Samlung zu besuchen
gebeten hatte, so ging er
fand daselbst nebst denen ordentl. Stifts-
Personen die Frau Beßererin, eine Pa-
tritien Frau, ferner die Wittwe Wickin
eine gebohrne Beßererin und der Frau
Capell-Pflegerin Gaupen zu Bieberach
Schwester, daher sie den Herrn Professorem
Herrn Vetter nennete, und noch die Frau Pro-
fessorin Fricken und eine Magd welche
sich solches von den übrigen ausgebeten,
- Die Erfreuung des menschlichen Herzens durch die Geburt Christi, Halle: Waisenhaus, 1718 oder ChristiLust bei uns und unsere Lust bei Christus, Halle: Waisenhaus, 1718. ↩