6. Der Herr Senior ließ durch Köppen
dem Herrn Professori melden, daß Herr
M. Höpfner aus Schlesien bey ihm gewe-
sen und um eine GastPredigt abzulegen,
angehalten: es möchte der Herr Prof. ihm
selbigen recommendiret seyn laßen.
Es war aber dieser schon selbst bey dem
Herrn Prof. und hatte sich unterstanden
sich zu beschweren, daß der Herr Prof. sei-
ner, (nach der Wahrheit) in Stuttgard
gedacht.
7. Köppen muste dem Herrn Seniori
(der eben bey dem kranken Herrn Fricken
war) antworten: Das Ministerium
möchte diesem M. Höpfner in allen
beyspringen; er kenne ihn schon lange,
und habe an seiner Gelehrsamkeit u.
äußerlichen Lehre nichts auszusetzen:
iedoch wiße er, daß er etwas eigen
sey.
8. Herr Prof. Hertenstein, der
nicht zu Hause war, als Herr Prof. Franck
ihn besuchen wolte, kam unter der
Mahlzeit mit vielen Klagen, inson-
derheit daß seine Frau sich (wie er
sagte) halb zu tode darüber gewei-
net, daß sie so des Herrn Prof. Zu-
spruch entbehren müßen.
9. Der Herr Consulent und
D.r Schleich, kam nomine Magistra[-]
tus und nahm nochmals Abschied vom
Herrn Prof. und bat, ihre Stadt u.
Magistrat dem Könige zu recom-
mendiren. Der Herr Prof. bat,
dem Hochlöbl. Magistrat auch wiederum
seine gehorsamste Dancksagung vor
so viele Gutthaten zu melden und
seiner Ergebenheit Sie zu ver-
sichern.