sen sey, und keine Mühe noch Arbeit gescheut habe,
wenn nur durch Ihn S. F. Durchl. unsers Gnädigsten
LandesFürsten und Herrn und des Landes Besten hat können
befordert werden. Wie die denn deswegen S. F. Durchl.
nicht wenig bekümmert worden, da sie den unver-
hoften Todes-Fall dieses Ihres getreuen Dieners und
hochverständigen Raths vernehmen müßen, auch zur
Bezeugung Ihres allezeit gnädigsten Willens gegen
den seeligverstorbenen, und Christ-Fürstl. Mittleydens
mit deßen hochbetrübten Hinterlaßenen diese Leich-
Procession durch Begleitung dero Gnädigst verordne-
ten hochansehnlichen Herrn Abgesandten zubeehren nicht un-
terlaßen wollen.
Sein übriges Leben und Christenthum anlangend,
so hat unser seel. verstorbener Herr Hof-Rath sich ie-
derzeit für einen armen Sünder erkandt, der gar weit
von der Vollkommenheit sey, auch seine Fehler und Ge-
brechen Gott hertzlich geklaget, und Gottt abgebeten, doch
gleichwohl sich mit Fleiß gehütet, daß er mit seinem
Leben nicht iemand möchte ein Aergernüß geben.
Und weil Er wohl gewust, daß der Grund der
wahren Gottseligkeit müße auf Gottes Wort gele-
get werden, so hat Er das Wort Gottes auch hertzlich
geliebet, bey dem Gehör des Göttl. Wortes, wenn Er
nicht durch LeibesBeschwerung oder andere unumgängl.
Verhinderung zurück gehalten worden, sich gerne
eingefunden, auch andere theologische //erbauliche// Bücher daheim,
so viel seine Amts-Geschäfte leyden wollen, mit
Lust gelesen, daneben mit bußfertigen Hertzen
sich fleißig bey dem Gebrauch des heyl. Abend-
mahls eingestellet. Wo Er auch einem seiner Mit-
Christen mit guten Gewißen hat dienen und beforder-
lich seyn können, hat er es nicht unterlaßen, wie
dieienigen insonderheit bezeugen können, die seines
Raths und seiner Hülfe bedürftig gewesen, dieselbe
begehret und auch erlanget haben. Aufrichtigkeit und
Redligkeit, die ietz gar sparsam in der Welt zufinden
ist, hat Er lieb und werth gehalten, und Christlicher
zuseyn erachtet, bey seiner Aufrichtigkeit von tückischen
Hertzen betrogen werden, als durch falsche Tücke einen andern
betrügen