gen war, und waren die Gespräche da wieder eben so
beschaffen, wie bey der Mittags-Mahlzeit. Wir beurlaub-
ten uns aber nach der Abend-Mahlzeit beyde von dem Her-
tzog, und vermeldeten, daß wir am folgenden Tage
zu der Hochgräfl. Herrschaft nach Unter-Graitz reisen
wollten. Es bekenneten S. H. D. nun abermals, daß Ih-
nen in gar vielen ein beßer Licht gegeben sey; doch wären
Sie noch nicht völlig überzeuget, und würden Sie ohne
völlige Uberzeugung nichts thun; indeßen ließen Sie sich
doch so weit heraus, daß, wenn Sie geirret hätten,
und eines beßern überführet würden, Sie sich der Wieder-
kehr nicht schämen wollten, wie Sie denn auch an diesem
Tage, da ich Ihnen gegen manche vorgefaßete Meynung, und
unrecht begriffene Oerter der H. Schrift remonstration gethan,
und die Wahrheit Ihnen in die Augen leuchtete, sagten: Ey nun,
habe ich geirret, so muß ich dencken, daß andere vor mir
gerirret haben; ließen aber auch dabey mercken, daß es Ih-
nen eine Uberwindung kosten würde, solches öffentlich vor
der Welt zu bekennen. Dabey ich Sie denn auf die Worte Chri-
sti wiese: Was hülfs dem Menschen, wenn er die gantze Welt
gewönne, und nehme an seiner Seelen Schaden. Marc. 8, 36.
stellete Ihnen auch vor, wie Ihnen von allen verständi-
gen Menschen gar keine Schande seyn würde, frey zu beken-
nen, wie sie anfängl. aus Mangel genugsamen Unterrichts
die Sache nicht anders als so, oder so gefaßet, und solcher
Ihrer, wiewol unrechten Faßung, gefolget, darnach aber
Gelegenheit gefunden, die Sache beßer zu untersuchen, u.
durch vorgelegte klare Gründe in Ihrem Gemüth überzeu-
get worden, daß Sie geirret, dahero es die Aufrichtigkeit
erfordert, den Irrthum fahren zu laßen und der Wahrheit
zu folgen. Ich habe auch einige mal S. H. D. in diesen
beschaffen, wie bey der Mittags-Mahlzeit. Wir beurlaub-
ten uns aber nach der Abend-Mahlzeit beyde von dem Her-
tzog, und vermeldeten, daß wir am folgenden Tage
zu der Hochgräfl. Herrschaft nach Unter-Graitz reisen
wollten. Es bekenneten S. H. D. nun abermals, daß Ih-
nen in gar vielen ein beßer Licht gegeben sey; doch wären
Sie noch nicht völlig überzeuget, und würden Sie ohne
völlige Uberzeugung nichts thun; indeßen ließen Sie sich
doch so weit heraus, daß, wenn Sie geirret hätten,
und eines beßern überführet würden, Sie sich der Wieder-
kehr nicht schämen wollten, wie Sie denn auch an diesem
Tage, da ich Ihnen gegen manche vorgefaßete Meynung, und
unrecht begriffene Oerter der H. Schrift remonstration gethan,
und die Wahrheit Ihnen in die Augen leuchtete, sagten: Ey nun,
habe ich geirret, so muß ich dencken, daß andere vor mir
gerirret haben; ließen aber auch dabey mercken, daß es Ih-
nen eine Uberwindung kosten würde, solches öffentlich vor
der Welt zu bekennen. Dabey ich Sie denn auf die Worte Chri-
sti wiese: Was hülfs dem Menschen, wenn er die gantze Welt
gewönne, und nehme an seiner Seelen Schaden. Marc. 8, 36.
stellete Ihnen auch vor, wie Ihnen von allen verständi-
gen Menschen gar keine Schande seyn würde, frey zu beken-
nen, wie sie anfängl. aus Mangel genugsamen Unterrichts
die Sache nicht anders als so, oder so gefaßet, und solcher
Ihrer, wiewol unrechten Faßung, gefolget, darnach aber
Gelegenheit gefunden, die Sache beßer zu untersuchen, u.
durch vorgelegte klare Gründe in Ihrem Gemüth überzeu-
get worden, daß Sie geirret, dahero es die Aufrichtigkeit
erfordert, den Irrthum fahren zu laßen und der Wahrheit
zu folgen. Ich habe auch einige mal S. H. D. in diesen
Tagen