Leipzig ankommen, u. habe ich auch
an denselben dahin geschrieben.
7. Herr D. Loescher kam wieder
und ward also das erste Ge-
spräch ein paar Stunden lang
vor der abend-mahlzeit gehalten.
8. Die abend-mahlzeit haben
Herr Dr Herrenschid u. ich mit dem
Herrn Hoffprediger allein gehalten;
und gingen wir beyden in unser
Zimmer, beteten mit Herrn Rosten den a-
bend-Segen u. gingen zu Bette.
Den 11ten Mai. 1719.
1. Von 8 biß 11 1/2 Uhr haben wir
die andere conferenz mit Herrn
Dr Loeschern gehalten.
2. Darauf hat uns die ver-
wittibte Hertzogin alle 4 zur
Taffel gehabt. Vor der Mahl-
zeit, als Herr D.r Loescher der Ver-
witt. Hertzogin sein compliment
gemachet, auch ich u. Herr Dr Herren-
schm. desgl. der Herr HoffPr. solches
mit wenig worten gethan, Herr D.r
L. noch vor ihr u. ich neben ihm
stand, sagte sie zu ihm, auf mich
weisend, diesem Mann habe ichs,
nechst GOtt, zu dancken, daß mein
Bruder wieder zur Evangelischen
religion kommen ist. Bey der Taffel
bezeugte die Hertzogin, daß ietzo
beßer und erbaulicher geprediget
würde, als vor dem geschehen. Die
Fräulein die neben der Hertzogin saß,