Professore auffgerichtet, auch mit gutem Raht ver-
sehen. Ferner kamen Herr Fabricius von Stock-
stadt
Gotelaun, welcher etwas beschwerlich hörete, Herr
Vogel von Stockstadt, dieser trug sein eigen Haar,
ingleichen Herr Wernlin von Griesheim im
Offenbachischen. Sie klagten alle, daß sie im
Beichtstuhl mit denen nicht auszukommen wüßten
die da, insonderheit auff dem Kirmeß, tantzten
da es auch beginne von der Obrigkeit ihnen
auffgeleget zu werden, daß sie solche ad-
mittiren sollten. Ihnen ward daher in
genere angewiesen, ia in hertzlicher Liebe
und Sanfftmuth so wohl gegen die Personen
selbst als gegen die Obrigkeit zu verfahren:
denn auch solche Leute nicht schlechthin abzu-
weisen, sondern vielmehr ihnen anzuzeigen
Daß man sie mit allen Freuden zum Abend-
mahl laßen wolle, sie bedürfften aber noch
einer praeparation p solches sey auch der
Obrigkeit zu antworten. Letzlich solten
sie sich dadurch in ihrem Ampte nicht nie-
derschlagen laßen, sondern frisch u frölich
vor den Augen ihres Ertzhirten aus u ein-
gehen, der zur Rechten Gottes erhaben sey.
8. Zuletzt kamen auch Herr Diaconus Hoff-
man aus Groß-Gerau dazu und endlich
der Herr Ampts Verweser Faber, welcher
lange Zeit mit dem Herrn Prof. gesprochen.
9. Herr Diac. Hoffmann hat zu abends
mit uns gespeiset: Herr Zühle erzehlte seine
Heyrath in Halberstadt.
10. Nach der Mahlzeit hat der Herr
Professor mit Herrn Zühlen, seiner Liebsten
und ihrer frommen Magd, die über 13 iahr
bey ihnen gedienet, gebetet.