nagel des Hochseel. Prinzen Louis von Wür-
tenberg Kammerdiener gewesen.
13. Nach 2. Uhr fuhren wir mit frischen
Vorspann wieder ab, da wir nach ohngefehr
einer Stunden in ein Dorff kamen, welche
unter der Hoffmeisterey des Herrn Span-
nagels gelegen, daher derselbe dem Herrn
Professori dem Herrn Professori einige
Höfflichkeit //zu// beweisen, mit dem Schultzen
ein Glaß rothen Weins zum Wagen brachte
und nachdem er noch 2. frische Pferde vor-
hängen laßen, schickte er Leute mit die
uns auf denen Fürstl. Hohenheimer Stei-
gen, welche die Herrschafft sonst nur
allein fähret, über den sehr hohen und
rauhen Alp bringen. Dem Schultzen
und Herrn Hoffmeister wurden zum
Andencken einige Büchlein des Herrn
Prof. hinterlaßen; wie denn auch ettl. in
Pfullingen blieben, als der Herr Hoff-
meister sein kleinstes Kind in die
Thüre gestellet hatte, da es dem Herrn
Prof. und andern wegreisenden auf
dem Teller einen Rosmarien Stengel
praesentirete.
14. Auf denen Hohenheimer Steigen
zeigete man uns von ferne einige Felsen
nahe bey einer Schantzen, in welchen Ge-
fängniße in form eines Keßels //aus//gehauen
seyn sollen; darin setzet man Jager male-
ficanten welche Wild gestohlen und
nach erster execution, da ihnen die Hand
abgehauen wird, wieder auf solcher That
begriffen werden, und alsdenn in diesen
Gefängnißen gekrümmet sitzen müßen
bis sie sterben und so lange mit Waßer
u Brodt gespeiset werden.