große Gesellschafft auff hohen oder nie-
drigen Schulen gerathen, sich durch
böse Exempel leicht verleiten, und
gleichsam mit dem vollen Strom sich
hinweg reissen lassen. Insonderheit
ist solches Alter von 13, 14, 15 p
Jahren der Gefahr der Verführung
wol am meisten unterworffen, und
daher in der Aufferziehung am
fleissigsten und sorgfältigsten in acht
zu nehmen. Denn wol mancher nicht
mit der welt so rohe dahin leben
würde, wenn er zu solcher Zeit, da
die Lüste der Jugend, sich und die ver-
liebung in den äusserlichen Schein
dieser welt sich zu erst bei ihm her-
fürgethan, in gebührenden Schrancken
wäre gehalten worden. Da ich //an meinem Ort halte gewiß dar-
vor, wenn man nicht allein durch G.
W. einen wahren Grund der Gottseelig-
keit in mein Hertz zu pflantzen gesucht
hätte, sondern mich auch für zukünfftige
Verführung gewarnet, und mir die
listigen Anläuffe der welt mit le-
bendigen Farben abgemahlet hätte,
eser würde das öffentliche Schulgehen,
welches an sich keines weges zu
verwerffen, mir nicht eine Gele-
genheit zu meiner abermahligen
Verführung gewesen seyn. Denn da
ich erst in die //das//
öffentliche Schule //Gymnasium// gesetzet war,
suchte ich noch in fleissigem Gebet
das Angesicht des Herrn, und erinne-
re mich, daß ich Gott mit großem
ernst angeruffen und gebeten, daß
er mir solche gute Freunde geben
wolte, die mit mir eines Sinnes
währen, ihm zu dienen, aber da ich
so viel böse Exempel täglich sahe,