war auch drauff bedacht, daß ich, wenn
keine änderung sich ereignete, die Pre-
digt wieder absagen wolte, weil ich
im Unglauben und wieder mein ei-
gen Hertz nicht predigen, und die Leute
also betriegen könte. Ich weiß auch
nicht, ob es mir würde müglich ge-
wesen seyn. Denn ich fühlete es
gar zu hart, was es sey, keinen Gott
haben, an den sich das Hertz halten könne;
Seine Sünden beweynen, und nicht wissen
warum, oder wer der sey, der solche
thränen auspresset, und ob warhafftig
ein Gott sey, den man damit erzür-
net habe; sein Elend und großen
Jammer täglich sehen, und doch keinen
Heyland und keine Zuflucht wissen
oder kennen. In solcher großen angst
legte ich mich nochmals an erwehntem
Sontag abend nieder auff meine
Knie, und rieffe an den Gott, den
ich noch nicht kante, noch glaubte, um
Rettung aus solchem Elenden Zustande,
wenn anders warhafftig ein Gott
wäre. Da erhörete mich
der Herr, der lebendig Gott, von
seinem h. Thron, da ich noch auff
meinen Knien lag. So groß war
seine Vater-Liebe, daß er mir nicht
keine änderung sich ereignete, die Pre-
digt wieder absagen wolte, weil ich
im Unglauben und wieder mein ei-
gen Hertz nicht predigen, und die Leute
also betriegen könte. Ich weiß auch
nicht, ob es mir würde müglich ge-
wesen seyn. Denn ich fühlete es
gar zu hart, was es sey, keinen Gott
haben, an den sich das Hertz halten könne;
Seine Sünden beweynen, und nicht wissen
warum, oder wer der sey, der solche
thränen auspresset, und ob warhafftig
ein Gott sey, den man damit erzür-
net habe; sein Elend und großen
Jammer täglich sehen, und doch keinen
Heyland und keine Zuflucht wissen
oder kennen. In solcher großen angst
legte ich mich nochmals an erwehntem
Sontag abend nieder auff meine
Knie, und rieffe an den Gott, den
ich noch nicht kante, noch glaubte, um
Rettung aus solchem Elenden Zustande,
wenn anders warhafftig ein Gott
wäre. Da erhörete mich
der Herr, der lebendig Gott, von
seinem h. Thron, da ich noch auff
meinen Knien lag. So groß war
seine Vater-Liebe, daß er mir nicht