Die Gespräche vor der Taffel und
über derselben faßeten eine gute
Vorbereitung auf weitere unterredun-
gen u. Erbauungen in sich; auch
ward nach der Taffel noch einiges
dazu dienendes mit den Fräulein von
Oeppen u. dem Herrn Stallmeister
von Pful gesprochen.
Den 8.ten 9br: 1722.
Ich war früh nach 4 Uhr auf,
Meine meditation.und schickte mich mit Gebeth
und meditation zur Predigt;
dazwischen bald die Fräulein von
Oeppen, bald die Fräulein von
Denstädt, bald der Herr von Pful
kamen, u. andere, mit denen
ich, was nöthig war, kurtz redete,
auch mit einigen bethete. Der
Cantor forderte die Lieder, u. ich
gab ihm vor der Predigt, Nun
freut euch lieben Chr. gem. u. nach
der Pred: Seelen Bräutigam auf
zu singen. Nach 9 Uhr ging ich
in die Kirche; traff den Prediger,
Herrn Pöhlmann in der Sacristey an,
einen Menschen von 25 Jahren,
der zwar in Halle studiret, aber,
wie mir andere sagten, sich mehr
zu Dr Heineccio, als zur Theolo-
gischen Facultaet gehalten; war im
aüßerl. modest und submiss.