14. Nach des Herrn Professoris Zuhause-
kunfft kam des Herrn v. Löwenstern sein
Hoffmeister und begehrte mit dem Herrn Prof.
zu sprechen. Er brachte noch einmahl einen
Gruß von seinem Herrn, welcher sagen ließ,
daß er diesen Tag, wegen des Herrn Prof
Zuspruch vor sich recht gesegnet achte.
15. Bey der Abendmahlzeit waren
die Frau Hoffpredigern, ihre Base, und die
Frau Pfarrin . Der Herr
Prof. redete zu allen, fürneml. zu dieser
letzten viel von dem Kindlichen Vertrau-
en des Hertzens auff Gott, u wie wohl
solches dem Herrn gefalle.
16. Nach der Mahlzeit betete der
Herr Prof. mit des Herrn Berckelmans
Hause und dieser Frau Pfarrin.
Den 17ten Octobr. 1717
1. Frühe morgens hat der Herr Pro-
fessor
auff seine vorhabende Predigt medi-
tiret und disposition derselben, Köppen in
die Feder dictiret. Siehe die beylage.
2. Wegen des sehr stürmigen Wetters
auch einigen Ansatz zur Heiserkeit, und
wenig gehabten Schlaffs, konte der Herr
Professor vormittag keine Predigt hören
sondern muste sich zu Hause einhalten.
3. Köppen hat den Herrn Praun, ältesten
Stadtprediger in der Stadtkirchen predigen
hören über das ordentliche Sontags evangelium
vom krancken Sohn des Königschen. Er handelte vom
Wachsthum im Christenthum u zeigte deßelben
1. Nothwendigkeit. 2. Möglichkeit. 3. Beschaffen-
heit. 4. Seligkeit.
4. Herr Fracnk. iun. hat in der Schloß-
capelle die Music u den Oberhoffprediger
Bindewald predigen hören.