Nr. 5 A.H. Francke an [Ph.J. Später] 13. 10. 1689
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Meditationum mearum in 2. Pet. 1. paginas aliquot Gleinero"' commisi. Mirari satis nequeo, quod earum nulla in literis Tuis 17 fiat mentio, imo quod 30 nihil Te accepisse in primis 18 testeris. Non sperarim ab ipso perditas esse.
Nunc quas amici intensissime desiderarunt (quasque jam legit Ul[ustrissima] Stolbergia'' ) ) censurae Tuae summitto regulas publicatis 20 jungendas 21 . Opta- rim a Te quamplurima, si vacaret, tum circa has, tum circa illas moneri, ut delere, corrigere, augere in plurimorum commodum possim, nec quenquam 35 mea culpa offendam. Sub uno titulo utrasque, distincte tarnen, emittam. 22 Nec reliqua, quae aggressus sum, immature abjiciam. Opificem 23 , a quo librum Tibi missum scribis 24 , vidi, et literas etiam manu ejus scriptas 25 pias certe et laude dignas. Locutus ipsi sum in aedibus optimi Frentzelii 26 .
32 desiderarunt ( dediderarunt(?).
Nicht nachweisbar.
16 Gottlieb Benjamin Gleyner (s. Brief Nr. 2, Anm. 5).
17 S. Z. 3f und Anm. 1.
18 Der erste der drei genannten Briefe.
19 S. Anm. 5.
2(1 [A.H. Francke], XXX. Regien zur Bewahrung des Gewissens und guter Ordnung in der Conversation der Gesellschaft, [Leipzig 1689] (vgl. Kramer 1, 269-272; Francke, Werke in Auswahl, 350; ein Exemplar des ersten Druckes ist nicht nachweisbar; zu den Auflagen ab 1690 unter dem Titel „XXX. Reguln/ zur Bewahrung des Gewissens/ und guter Ordnung in der Conversation, oder Gesellschaft" s. Francke-Bibliographie Nr. C 1.1—5). — Die einen Bogen umfassende Schrift war offensichtlich anonym und ohne Wissen Franckes erschienen (vgl. Spener an [Anna Elisabeth Kißner (?)], 25.10.1689, AFSt/H D 107: 338; J.H. Callenberg, Neueste Kirchenhistorie von 1689 an, Bd. 1 [AFSt/H F 30a, Sectio I], 86-90). Sie wurde am 14.10.1689 dem Gutachten der Leipziger theol. Fakultät als belastendes Material beigelegt (vgl. Francke, Streitschriften, 103, Z. 84-89 mit Anm.).
21 Als zweiter Teil des Manuskripts erschien um 1691 (1690 ?), möglicherweise in Verbindung mit der 3. Auflage der „XXX. Reguln" ebenfalls ohne Wissen und Angabe der Autorschaft Franckes „Die Gottgefällige Einsamkeit/ oder Schriftmäßige Reguln/ wie man ausser der Gesellschaft/ wenn man allein ist/ für dem Angesicht GOttes leben und Die Freudigkeit eines guten Gewissens in allen seinen Vornehmen bewahren soll" (vgl. Francke, Werke in Auswahl, 350; Francke-Bibliographie Nr. C 4.0).
22 Eine von Francke veranlaßte Ausgabe beider Teile erschien in Leipzig erst 1695 unter dem Titel „Schrifftmaessige Lebens-Regien, wie man so wohl bey als ausser der Gesellschafft die Liebe und Freundlichkeit gegen den Nechsten [...] bewahren und im Christenthum zunehmen soll" ( ]2 1762; Kap. 1 [= ursprünglich selbständiger 1. Teil] abgedruckt bei Francke, Werke in Auswahl, 351—355; vgl. auch zu späteren Auflagen Francke-Bibliographie Nr. C 4.1a-31). Nach Franckes Angaben in der Vorrede von 1695 war er wegen seiner Berufung ins Predigtamt zuvor nicht dazu gekommen, den Druck zu veranlassen. Die Schrift erschien ab 1702 auch als Teil des Sammelbandes „Oeffentliches Zeugniß Vom Werck, Wort und Dienst Gottes [...]", Halle 1702 (Francke-Bibliographie Nr. A 1.1).
23 Nicht ermittelt.
24 Nicht überliefert.
25 Nicht ermittelt.
26 Wohl der in der Fleischergasse in Leipzig lebende Kaufmann Frentzel (vgl. Francke, Streitschriften, 399 [Personenregister]), vermutlich Augustin Frentzel (vgl. Augustin Frentzel, Leipzig, 24.1.1692, an Johann Conrad Kessler [s. Brief Nr. 10, Anm. 5) [AFSt/H D 40: 479f]).