Glauche an Halle 1693. 
d. 16. Maj.
d. 16. Maj.
Immanuel!
Theurester Vater in Christo dem Herrn,
Dessen letzteres habe mit vergnügen empfangen und gelesen. Weil ich
wegen eines Adjuncti melden soll, wozu ich ihn wolle gebrauchen, ist
meine intention 1. daß er mir allezeit die Nachmittagspredigt ab-
nehme. 2. Daß er fast täglich bald in der Knaben, bald in der Mägd-
lein Schule mit arbeiten helffe, weil in diesem Stück bey meiner Ge-
meine noch ein hauptfehler ist. 3. Daß er krancke, alte und andere
die es von nöthen haben, es auch hertzlich verlangen, fleißig besuche,
und sie mit Gottes wort erquicke, dazu meine Zeit und Muße gar nicht
hinreichet. 4. Weil bey denen überhäufften verrichtungen meine
Gesundheit leicht einen anstoß leidet, daß er mir so dann bald
in denen amtsverrichtungen unter die arme greiffe, daß ich mich
an denen kräfften ein wenig erholen könne. 5. Daß er so wol als ich
Beichte sitze, und man desto mehr zeit habe solches mit gutem nutzen
der beichtkinder zu gebrauchen. 6.Daß er tauffen und andere
dergleichen zufällige actus ministeriales verrichte. etc. etc. Hieraus
ist nun leicht zu sehen, daß mir dißfalls kein studiosus dienen kan,
als ein studiosus. Sonst habe schon einen namens Kühnholtz in
meinem hause, der sonst eben nicht so viel dona naturalia hat,
aber mit allem fleiß täglich die kinder catechisiret, wird
auch so wol von jungen als alten sehr geliebet, und bauet
nicht wenig, daß ich eine große hülffe des amts an Ihm habe.
Die Sorge ist freylich gar leicht zu machen, wenn ich um einen
Diaconum anhalten solte, daß man mir die Profession würde
abnehmen wollen. Vielleicht giebt mir der Herr hier einen gu-
ten Eingang bey dem Herrn von Danckelmann, u. von Meinders,
da ich denn das tempo wol werde wissen in acht zu nehmen.
Auch träget mich mein Sinn jetzo dazu, bey S.[einer] Churfl. Durchl.
um audientz anzuhalten. Es geschehe aber in allem nicht mein, sondern
Gottes wille. Ich hoffe sonst es solte auch nur eine kleine conferentz
Dessen letzteres habe mit vergnügen empfangen und gelesen. Weil ich
wegen eines Adjuncti melden soll, wozu ich ihn wolle gebrauchen, ist
meine intention 1. daß er mir allezeit die Nachmittagspredigt ab-
nehme. 2. Daß er fast täglich bald in der Knaben, bald in der Mägd-
lein Schule mit arbeiten helffe, weil in diesem Stück bey meiner Ge-
meine noch ein hauptfehler ist. 3. Daß er krancke, alte und andere
die es von nöthen haben, es auch hertzlich verlangen, fleißig besuche,
und sie mit Gottes wort erquicke, dazu meine Zeit und Muße gar nicht
hinreichet. 4. Weil bey denen überhäufften verrichtungen meine
Gesundheit leicht einen anstoß leidet, daß er mir so dann bald
in denen amtsverrichtungen unter die arme greiffe, daß ich mich
an denen kräfften ein wenig erholen könne. 5. Daß er so wol als ich
Beichte sitze, und man desto mehr zeit habe solches mit gutem nutzen
der beichtkinder zu gebrauchen. 6.Daß er tauffen und andere
dergleichen zufällige actus ministeriales verrichte. etc. etc. Hieraus
ist nun leicht zu sehen, daß mir dißfalls kein studiosus dienen kan,
als ein studiosus. Sonst habe schon einen namens Kühnholtz in
meinem hause, der sonst eben nicht so viel dona naturalia hat,
aber mit allem fleiß täglich die kinder catechisiret, wird
auch so wol von jungen als alten sehr geliebet, und bauet
nicht wenig, daß ich eine große hülffe des amts an Ihm habe.
Die Sorge ist freylich gar leicht zu machen, wenn ich um einen
Diaconum anhalten solte, daß man mir die Profession würde
abnehmen wollen. Vielleicht giebt mir der Herr hier einen gu-
ten Eingang bey dem Herrn von Danckelmann, u. von Meinders,
da ich denn das tempo wol werde wissen in acht zu nehmen.
Auch träget mich mein Sinn jetzo dazu, bey S.[einer] Churfl. Durchl.
um audientz anzuhalten. Es geschehe aber in allem nicht mein, sondern
Gottes wille. Ich hoffe sonst es solte auch nur eine kleine conferentz