Halle d 18.ten 8br.
1712
1712
Hochwohlgeborner Herr,
H. Adi. Mich. ist gestern wiederkommen, u. hat mir
heute Ew. Gn. Brief gesendet, noch habe ich ihn selbst
nicht gesprochen. Ich übergehe, was dieselben von andern
puncten geschrieben, und antworte nur auf Ew. Gn.
meynung wegen D. Künsteln. Es ist alles manifest
was Ew. Gn. von ihm schreiben, und solte die Scheidung
keine Stunde trainiret werden, wenn ich sie bey gegen-
wärtigen umständen für gut u. practicable finde.
Es ist auch die allergeringste Hoffnung nicht, daß ich
mich iemals in außerliche societaet mit dem Menschen
wieder verbinden werde. Aber D. Richters Gemüth
ist so weit mit ihm verwickelt, daß ich mit dem zu-
gleich einen gäntzl. bruch machen muß, wenn
ich mit jedem breche; welches aus dem hiebey zu fü-
genden, so zwischen mir und ihm nuper vorgegangen,
deutlich zu erkennen ist. Weil ich nun da allzuviel
Aergerniß u. Versündigungen vor mir sehe, so
wil ich pro more meo im Glauben, Gebet, und
Gedult bleiben, biß mir Gott selbst helffe, und mir von
Leuten, die der Beförderung seiner Ehre und der lauter-
keit seines Wercks im wege stehen, in Gnaden erlöse.
heute Ew. Gn. Brief gesendet, noch habe ich ihn selbst
nicht gesprochen. Ich übergehe, was dieselben von andern
puncten geschrieben, und antworte nur auf Ew. Gn.
meynung wegen D. Künsteln. Es ist alles manifest
was Ew. Gn. von ihm schreiben, und solte die Scheidung
keine Stunde trainiret werden, wenn ich sie bey gegen-
wärtigen umständen für gut u. practicable finde.
Es ist auch die allergeringste Hoffnung nicht, daß ich
mich iemals in außerliche societaet mit dem Menschen
wieder verbinden werde. Aber D. Richters Gemüth
ist so weit mit ihm verwickelt, daß ich mit dem zu-
gleich einen gäntzl. bruch machen muß, wenn
ich mit jedem breche; welches aus dem hiebey zu fü-
genden, so zwischen mir und ihm nuper vorgegangen,
deutlich zu erkennen ist. Weil ich nun da allzuviel
Aergerniß u. Versündigungen vor mir sehe, so
wil ich pro more meo im Glauben, Gebet, und
Gedult bleiben, biß mir Gott selbst helffe, und mir von
Leuten, die der Beförderung seiner Ehre und der lauter-
keit seines Wercks im wege stehen, in Gnaden erlöse.