dadurch gnugsam verschuldet, daß ihr Gemahl sie
nicht wieder aufgenommen, wenn er sie auch ihrem Vor-
geben nach vorhin von sich gestoßen.
Desgleichen ist die in der Relation befindliche Beschreibung
derer von vielen in Wäldern gesuchten eremitagen,
davon ich vorhin noch nichts so umbständliches vernom-
men, so beschaffen, daß man die Sache, wenn anders
der Bericht in allen circumstantiis gewiß ist, keines
Weges billigen kan; und zweifele ich auch gar nicht,
es werden diese Dinge gantz keinen Bestand haben,
und die Anfänger dieser Selbst-erwehlten Wege
auch selber bald müde werden, und die Versuchungen,
worinnen Sie Satanas geführet, beseuffzen und be-
klagen.
Insonderheit ist der freye und ärgerliche Umbgang
mit dem WeibsVolck gantz unverantwortlich, und
eine recht offene Thür, wodurch der Satanas
viel Unordnungen, Sünden und Lästerungen wür-
cken kan. Zu geschweigen, daß aus dieser Relation
schon selbst erhellet, daß die Interessenten auff manche
seltsame Meynungen, Lebens-arten, Gebehrden &c.
verfallen, dadurch die Welt einen rechten Eckel an
der Lehre von der Gottseligkeit gewinnet, indem sie
ihr gleich einzubilden pfleget, daß eben dergleichen
allenthalben drunter verborgen sey.
Es hat der Läster-Geist vor einigen Jahren den
Pietisten-Namen auf die Bahn gebracht, damit die
Lehre von der Gottseligkeit zu beschmeißen, und die
jenigen, so auf ein rechtschaffenes thätiges Chri-
stenthum dringen, einer Ketzerey und Sectirerey oder
wenigstens eines gefährlichen Schismatis durch sol-
chen Namen schuldig zumachen. Ob nun wohl die
jenigen, so man mit diesem Namen zuerst bele-
get, solches nie anders als eine Verleumdung, an-
genommen, und viele Apologien, sonderlich des sel.
Herrn Doct. Speners Schrifften der Welt vor Augen lie-
gen, darinnen öffentlich bezeuget wird, daß die
Welt diesen Namen gantz unverdienter weise
vielen, die in der Evangelischen Kirchen das Lehr-
Amt bedienen und sich von Hertzen zur Evangeli-
schen Lehre bekennen, bey der Lauterkeit der Lehre
aber die Nothwendigkeit eines rechtschaffenen thä-
tigen Christenthums urgiren, auffgelegetworden;
So haben doch theils boßhafftige, theils unbedacht-
same und unwißende Leute, die entweder
nicht wieder aufgenommen, wenn er sie auch ihrem Vor-
geben nach vorhin von sich gestoßen.
Desgleichen ist die in der Relation befindliche Beschreibung
derer von vielen in Wäldern gesuchten eremitagen,
davon ich vorhin noch nichts so umbständliches vernom-
men, so beschaffen, daß man die Sache, wenn anders
der Bericht in allen circumstantiis gewiß ist, keines
Weges billigen kan; und zweifele ich auch gar nicht,
es werden diese Dinge gantz keinen Bestand haben,
und die Anfänger dieser Selbst-erwehlten Wege
auch selber bald müde werden, und die Versuchungen,
worinnen Sie Satanas geführet, beseuffzen und be-
klagen.
Insonderheit ist der freye und ärgerliche Umbgang
mit dem WeibsVolck gantz unverantwortlich, und
eine recht offene Thür, wodurch der Satanas
viel Unordnungen, Sünden und Lästerungen wür-
cken kan. Zu geschweigen, daß aus dieser Relation
schon selbst erhellet, daß die Interessenten auff manche
seltsame Meynungen, Lebens-arten, Gebehrden &c.
verfallen, dadurch die Welt einen rechten Eckel an
der Lehre von der Gottseligkeit gewinnet, indem sie
ihr gleich einzubilden pfleget, daß eben dergleichen
allenthalben drunter verborgen sey.
Es hat der Läster-Geist vor einigen Jahren den
Pietisten-Namen auf die Bahn gebracht, damit die
Lehre von der Gottseligkeit zu beschmeißen, und die
jenigen, so auf ein rechtschaffenes thätiges Chri-
stenthum dringen, einer Ketzerey und Sectirerey oder
wenigstens eines gefährlichen Schismatis durch sol-
chen Namen schuldig zumachen. Ob nun wohl die
jenigen, so man mit diesem Namen zuerst bele-
get, solches nie anders als eine Verleumdung, an-
genommen, und viele Apologien, sonderlich des sel.
Herrn Doct. Speners Schrifften der Welt vor Augen lie-
gen, darinnen öffentlich bezeuget wird, daß die
Welt diesen Namen gantz unverdienter weise
vielen, die in der Evangelischen Kirchen das Lehr-
Amt bedienen und sich von Hertzen zur Evangeli-
schen Lehre bekennen, bey der Lauterkeit der Lehre
aber die Nothwendigkeit eines rechtschaffenen thä-
tigen Christenthums urgiren, auffgeleget
So haben doch theils boßhafftige, theils unbedacht-
same und unwißende Leute, die entweder