diese thesin auch in der hypothesi ihrer eigen Person tapffer defen-
diren solten, und würde man in Grunde keine andere Ursache fin-
den, als daß das liebe Thiergen, der Bauch nicht Hungers sterbe. O welch
ein Greuel steckt dahinter! was hat das in unserer Kirchen für Jam-
mer und Hertzeleid angerichtet! Es ist aber ein Einwurff übrig, nem-
lich das dictum Classicum in den Supplicen umb einen Pfarrdienst:
1 Tim. III, 1. das ist gewißlich wahr, so jemand ein Bischoffs-Amt
begehret, der be-
gehret ein köstlich Werck 1. Tim: 3. 1. Dieser Spruch wird gantz ver
drehet, und darzu verstümmelt angeführet. denn es gar nicht Pauli
Wort-Verstand, daß man umb ein Bischoffs-Amt anhalten soll. Es
sind 2 unterschiedene theses: Wer ein Bischoffs-Amt begehret,
der thut wohl daran, und wer ein Bischoffs-Amt begehret, der begeh-
ret ein köstlich Werk. Das Letztere sagt Paulus und nicht das erste.
Er sagts aber Warnungs Weise, wie Jacob c. 3. lieben Brüder unter-
winde sich nicht jederman Lehrer zu seyn, und wißet, daß wir
desto mehr Urtheil empfahen werden. Das beweisen die folgenden
Worte, da er sich erkläret, wie einer soll beschaffen seyn, der ein
solch köstlich, hohes, und wichtiges Amt begehret, nemlich δει, NB.
8v τον επισκόπων ανεπιληπτον ανεπιλη//π//τον - . der alte Adam schleust
auf sein Bestes also: Es ist ein köstlich Werck, E. muß der, der es füh-
ren will, unsträffl: seyn. So gehet der alte Mensch mit der Biebel
um. Daher wißen sie auch wohl die letztern oder folgenden Worte
auszulaßen: Denn das würde nur Gelegenheit geben den supplican-
ten zu fragen: ob er sich denn vor unsträffl: und zu solchen wich-
tigen Amt tüchtig erkenne. Es heist aber auch: Distingve tempora et
concordabit Scriptura. die Beschaffenheit des Bischoffs-Amts war