Churfürstl. Brandenb. p.
praes. d 27. Aprill. 1699.
 
Des Ministerii in Halle gegen mich den 15. Martii eingegebene
Klage-Schrifft, ist mir den 28 ejusd. erst eingehändiget worden,
daher ich den Verzug bey der Verantwortung bey jüngster
Session des Hochlöbl. Consistorii bereits entschuldiget.
Solche nun gründet sich auff die Relation des Herrn Consistorial
Raths und Prof. Jur. Publ. alhier, Herrn Heinr. Bodini, wel-
cher im Grunde der Sachen mit mir eines Sinnes ist;
und zeiget die Beylage sub lit. A. was derselbige diesfalls
mit Herrn D. Oleario und Herrn M. Nicolai geredet. Ob ich mich
nun wohl darüber verwundere, daß die Herren Ministeria-
les, nachdem von Herrn Dr. Oleario und Herrn. M. Nicolai
mit Herrn Dr. Bodino gehaltene Gespräche, eine würkliche Kla-
ge gegen mich formiret, da doch nach Bezeugung des Herrn Dr.
Bodini, Herr Dr. Olearius ihm damahls die Hand ergriffen
und dextram darauf gegeben, daß sie nichts beym Consistorio
eingeben wolten, bies sie weiter mit Ihm conferiret,
welches aber bies dato nicht geschehen, sondern darwider ge-
handelt: So begehre ich jedennoch, daß waß ich für dem
Angesichte Gottes //und der Gemeinde// geredet, keines Weges zu leugnen, son-
dern habe vielmehr zu desto gründlicher Nachricht mei-
ne eigene Worte, die ich in der Predigt am Tage der
Reinigung Mariae geführet, sub Lit. //B// hiebey legen wollen.
Daß