Helmstädt1701
Octobr. 11.1
Gott bewahre sein Herz für Erbitterung
und Verspottung der Wahrheit!
Mein lieber Herr von der Hardt,
und Verspottung der Wahrheit!
Mein lieber Herr von der Hardt,
Ach Gott! wie ist es doch müglich, daß ein Mensch‚
der ehemals in so großem Lichte gestanden, in so große
Finsterniß gerahte! Ich habe seine heydnische oration de
studiosi elegantia gelesen, und mit großer Betrübung
daraus ersehen‚ wie weit er von aller Warheit‚ die in
Christo Jesu ist, abgewichen; und wie er seinen faulen und
nichts-würdigen Grund mitHeyche Heucheleien und Schmeiche-
leyen bekleistert. Hat man denn so gar vergeßen die Worte Christi:
Wie könnet ihr glauben, so ihr Ehre von einander nehmet, und
die Ehre, NB. die allein bey Gott ist, die suchet ihr nicht.
Haben denn eure studenten zu Helmstädt schon Buße gethan‚
daß ihr so frey schreiben könnet: non trepidare studiosum
irae divinae metu volumus, — non auxium pectus, quod
singulis horis lacrymas fundat, postulamus! Was
ists denn für Heucheley daß ihr Lutheri enarrationem in
Psalm. LI. herausgebet, davon doch euer wesen so weit
entfernet ist als der Himmel von der Erden? Wollet
ihr nun an dem armen Menschen, der im Raspel-Hause
sitzet, zum Ritter werden? O daß ihr selbst dafür in
euch ginget, und bedächtet‚ daß ihr, viel ärger als ein
Jude, Christi, des Hochgelobten Sohnes Gottes, vor
deßen Gerichte ihr bald erscheinen müßet, Herrligkeit
verleugnet, und auch andere dazu verführet habet‚
der ehemals in so großem Lichte gestanden, in so große
Finsterniß gerahte! Ich habe seine heydnische oration de
studiosi elegantia gelesen, und mit großer Betrübung
daraus ersehen‚ wie weit er von aller Warheit‚ die in
Christo Jesu ist, abgewichen; und wie er seinen faulen und
nichts-würdigen Grund mit
leyen bekleistert. Hat man denn so gar vergeßen die Worte Christi:
Wie könnet ihr glauben, so ihr Ehre von einander nehmet, und
die Ehre, NB. die allein bey Gott ist, die suchet ihr nicht.
Haben denn eure studenten zu Helmstädt schon Buße gethan‚
daß ihr so frey schreiben könnet: non trepidare studiosum
irae divinae metu volumus, — non auxium pectus, quod
singulis horis lacrymas fundat, postulamus! Was
ists denn für Heucheley daß ihr Lutheri enarrationem in
Psalm. LI. herausgebet, davon doch euer wesen so weit
entfernet ist als der Himmel von der Erden? Wollet
ihr nun an dem armen Menschen, der im Raspel-Hause
sitzet, zum Ritter werden? O daß ihr selbst dafür in
euch ginget, und bedächtet‚ daß ihr, viel ärger als ein
Jude, Christi, des Hochgelobten Sohnes Gottes, vor
deßen Gerichte ihr bald erscheinen müßet, Herrligkeit
verleugnet, und auch andere dazu verführet habet‚
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