vor gut fünde, das Herrn von Fuchsens Excellentz
durch einige vorstellung unser rationum zu besänfftigen
und dem Hofe eine andere Ideam zu machen,
ob wir etwa bey der libertaet dißfals gelaßen werden
möchten, sonderlich da nur die änderung, wir machens
auch wie wir wollen, unmüglich ohne Anstoß der
Schwachen abgehen kan, wie auch nicht ohne Verhär-
tung und manchen Sünden der bösen. Kans denn
aber endlich nicht seyn, so zeige uns nur der Herr
seinen Willen. Wir begehren in solchen externis
gar nicht hart zu seyn. Der gute Herr Freylingh[ausen]
dauert mich, der in der Sache mehr Last und Ge-
müths-Beschwerung empfunden als ich, dem ich
auch in der Sache nachgegeben nach seinem Willen
zu thun, sonst ich wol nichts darinnen vorgenommen
hätte. Fiat in omnibus voluntas Dei. Ich verharre
M[eines] th[euresten] V[ater]s
Gebethsch[uldigster]
A. H. Francke. mppria.
 

Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 725-727.