Ich muß bekennen, daß ich gedacht sie mit zur fünfften continu-
ation des Berichts zu gebrauchen; aber das kan ich nun nicht
thun; denn sie ist geschrieben, als unmittelbar von Gott. Daraus
würde amplissima materia cavillandi1 erwachsen, als
ob ihr euch donum propheticum2 arrogiretet3,di und unmit-
telbare eingebungen, wie die alten Propheten gehabt,
von euch ausgeübet. Ohne Zweiffel ist das eure Meynung
nicht, und glaube ich gewiß, daß ihr eure dona für
keine andere, als ordinaria, wollet gehalten wißen.
Ich wolte aber auch von Hertzen wünschen, daß diese
Schrifft nicht in formadona extraordinaria prophe-
tiae4 abgefaßet wäre. Unterschiedenes möchte auch
wohl anderes zusetzen gewesen seyn: welches auch von
wohlgesinneten vielleicht möchte erinnert werden, wenn
mans so drucken ließe. Der gantze Vortrag des
Evangelii könteauch der Apostolischen lauteren Ver-
kündigung Christi und seines Evangelii //beydes// in der Sache
selbst und im affectu Evangelico weit mehr con-
formiret werden. Dieses habe ich wohlmeynend,
wie es in meinem Hertzen ist, schreiben wollen, bloß
zu desto mehrer Aufweckung und von euch selbst verlange-
ter freundlichen Erinnerung, nicht aber euch dadurch
in eurem Fleiß niederzuschlagen. Ihr habet auch ver-
langet gute scripta von einer noch bevorstehenden großen
Bekehrung der Heyden; aber der Brief ist zu spät kommen, da
Herr Berlin u. die mit ihm sind, schon weggewesen. Viel-
leicht sendet euch Herr Boehm aus Engeland was dergleich-
chen; wie denn ein Anonymus daselbst (aber in Englischer
Sprache) von der Hoffnung beßerer Zeiten docte et
scite5 geschrieben haben solle eodem tempore, quo
de hac materia scripsit B. Spenerus6. Der Herr Boehm
könte euch auch einiger subsidia zur Ubersetzung des
A. T. mitsenden, si id ferat temporis angustia7; zumahl
ation des Berichts zu gebrauchen; aber das kan ich nun nicht
thun; denn sie ist geschrieben, als unmittelbar von Gott. Daraus
würde amplissima materia cavillandi1 erwachsen, als
ob ihr euch donum propheticum2 arrogiretet3,
telbare eingebungen, wie die alten Propheten gehabt,
von euch ausgeübet. Ohne Zweiffel ist das eure Meynung
nicht, und glaube ich gewiß, daß ihr eure dona für
keine andere, als ordinaria, wollet gehalten wißen.
Ich wolte aber auch von Hertzen wünschen, daß diese
Schrifft nicht in forma
tiae4 abgefaßet wäre. Unterschiedenes möchte auch
wohl anderes zusetzen gewesen seyn: welches auch von
wohlgesinneten vielleicht möchte erinnert werden, wenn
mans so drucken ließe. Der gantze Vortrag des
Evangelii könte
kündigung Christi und seines Evangelii //beydes// in der Sache
selbst und im affectu Evangelico weit mehr con-
formiret werden. Dieses habe ich wohlmeynend,
wie es in meinem Hertzen ist, schreiben wollen, bloß
zu desto mehrer Aufweckung und von euch selbst verlange-
ter freundlichen Erinnerung, nicht aber euch dadurch
in eurem Fleiß niederzuschlagen. Ihr habet auch ver-
langet gute scripta von einer noch bevorstehenden großen
Bekehrung der Heyden; aber der Brief ist zu spät kommen, da
Herr Berlin u. die mit ihm sind, schon weggewesen. Viel-
leicht sendet euch Herr Boehm aus Engeland was dergleich-
chen; wie denn ein Anonymus daselbst (aber in Englischer
Sprache) von der Hoffnung beßerer Zeiten docte et
scite5 geschrieben haben solle eodem tempore, quo
de hac materia scripsit B. Spenerus6. Der Herr Boehm
könte euch auch einiger subsidia zur Ubersetzung des
A. T. mitsenden, si id ferat temporis angustia7; zumahl