wollen, da mir Herr Gottlieb Kirch. Mathes. Studios., deßen auch
in dem L. schreiben gedacht worden, die hoffnung gemachet gegenwer-
tiges selbs einzuhändigen, oder doch auff das allergewüßest zu befördern,
da dann im fahl des erstern der Überbringer auch von vilen um-
stähnden eine grundliche Nachricht Ihnen ertheilen, und nicht weniger
von Ihnen, durch bruederliche Erwek- und Ermahnungen erbauet
werden könte; habe doch auch einige wiewol nur obenhin entworfne
Nachricht von einem wolgemeinten Instituto das Education und
Justitutions werk betreffend beyfügen wollen; so wol, weil ich das
vertrauen habe, man werde alles auf das Beste aufnehmen,
und es zur Ehr Gottes anzuwenden wüßen; als auch, weil mein herz-
licher wunsch ist, wann in dißem geringen entwurff Ihnen etwas vor-
kommen solte, darinnen Gott ihres Ohrts ein klährer erkantnuß ver-
liehen, wie der Jugent nachtrüklicher gedienet werden könte, sol-
ches von Ihnen zu lehrnen, und Ihrem guten Rath so dann nachzukom-
men; wie dann der vornehmste Zwek der ganzen sach dißer ist, daß
man hiemit die sach selbs in ipsa praxi versuche, wie alles auf das
Beste mit der jugent angefangen werden könte, und darbey ver-
ständiger Leuthen Rath und Gutachten einzuhollen nicht versäumte,
damit man sodann nicht ein in der bloßen Speculation, sonder in
praxi ipsa et Experientia fundiertes Werk zu viler 1000 Men-
schen Bestem für das angesicht der ganzen Christenlichen Kirchen legen
könte; Bißharo finden wir, Gott lob! sehr guten successum,
so wol was die einpflanzung der Gottesforcht, als was die Studia
betrifft; außert solchem Instituto laßet Gott sonst noch eine Gnad
nach der anderen widerfahren, woraus wir offentlich erkennen müßen,
daß seine Hand mit uns ist, wie uns dann der Herr in dißem jahre zur
Grundlegung einer Armenschuel seine gnad verliehen; darzu kein
ander Capital ist, als was von liebreichen Herzen darzu aus freyem
willen