willen gesteuret wird; doch aber in solchem stand ist, daß wir keinem armen
Kind, oder auch erwachsnen nun versagen dörffen Ihm fälligen untericht im
leßen, schreiben, rechnen und im grund eines g Wahren Christenthums geben
zulaßen; dazu wir aber allerhand Vortheile gebrauchen müßen, die Bettel-
leuth herbeyzuziehen, welche layder! am wenigsten nach gutem unterricht fra-
gen; Zum Beyspiel, theilet man wochentlich, wenigstens 3 mal in den
Schulen Gelt aus; Item auff den Winter hat man die armen Knaben
mit gefüterten Müzen, die Mägdlein mit guten diken strümpfen ver-
sehen, Buecher werdend Ihnen auch gegeben, doch die zu Ihrem Orden-
lichen Gebrauch sind, in der Schuel allezeit wider verschloßen, weil sie
solche sonst verkauffen, und nicht wider bekommen; mit der Zeit gedenket man
auch die Knaben auff ehrliche Handtwerke zubringen; durch derglei-
chen Vortheil gewünnet man entlich ihre gemüther, daß Sie sich einer be-
ständigen Zucht und Anweisung unterwerffen; nach dem uns diß gelungen
ist, und unßere Sorge auf ein Waysenhauß gerichtet, daß arme Elternlose
Kinder könten aufgenommen, und so wol zur wahren Gottseligkeit, als zu nuz-
lichen Künsten u. Wüßenschafften auferzogen werden; An welcherley guten
Anstalten es layder! unserer Ohrten gar sehr manglet; wir habend es
doch bereits so weit gebracht, daß schon einige Kinder jährlich erzogen
werden können, auch einiges Capital schon darzu vermachet ist, wird
uns auch von denen Reichen dißer welt, die den Herren kennen lehr-
nen so die Hand gebotten, daß wir hoffend auch in dißer sach bald zu un-
serem Zweck zu gelangen, da wir Gott lob unter solcher hoher Oberkeit
schuz lebend, die ihnen gute Ordnungen nit entgegen seyn laßend, sonder solche
vilmehr aufs beste befördern; Ich habe zu solchem end schon die Verordnung
des Waysenhauses zu Hamburg bringen, und so auch ihres Ohrts guter Rath
könte beygetragen werden, würde es alles zur Ehre Gottes angewendet
werden; Ich muß wohl bekennen, daß mir hierbey sonderlich zu gemüth kommt
daß