Gott haben. . . Die Wahrheit will ich nicht verläug-
nen, so sie auch einer der andern Brüder bekennet,
wenn es nur im Geist der Liebe und Sanftmuth ge-
schieht — den ich allen wünsche. Die Liebe ist doch ein
so gar sicherer Weg! Ich meine aber niemandes Geist
zu dämpfen . . . . Daß wir die Exemplare dieser
Schrift an Euch geschickt haben, das haben wir ge-
than, weil wir uns alles Gute zu Euch versehen; es
sey aber ferne, daß wir Euch oder irgend jemand be-
schwerlich seyn wollten. Es kann nur alles aufgeho-
ben, und entweder bey Gelegenheit ohne Unkosten
übersendet, oder verabfolgt werden, wenn es abgefor-
dert wird. Tragt uns in der Liebe, denn wir ha-
ben kein Arg dabey gehabt: wir bittens aber auch gern
ab, und wollens nicht mehr thun. . . . In der gan-
zen Sache habe ich nicht mir gesäet, und will nicht für
mich erndten: Gott zu Ehren, und zum Nutzen des
Nächsten ist es vorgekommen, geistlich und leiblich.
Mein Herz hat auch nicht einmal die Bewegung, daß
ich mein Vornehmen ändern soll. . . Ich bin nicht
gewöhnt, einen Heller zu sparen, ich bin zufrieden,
wenn ich Nahrung und Kleider habe; und der liebe
Vater körnt es mir zu, wie den Küchlein, daß ich im-
mer ein Körnchen nach dem andern kriege, nicht Man-
gel leide und nicht Ueberfluß habe, und ihm in die
Hand sehen muß. Mir dient aber Dein liebes Schrei-
ben in sehr vielen Stücken zum Gebet, zur Prüfung,
zur