Meine Epistel-Predigten sind kaum wehrt gewesen, was davon zu
gedencken, sintemal Sie ja tausendmal mehr Gutes mir und den Meinigen
gethan haben, als daß mit solchem schlechten Buch nur das geringste
davon abtragen könte; was nemlich den äußerlichen Wehrt deßelben be-
trift: Denn was die Wahrheit anbelanget, so darin ist, und Dieselben
billig am meisten schätzen, ist dieselbige nicht mein, sondern Gottes, dem
allein alle Ehre gebühret; Und wenn ers an Dero Hertzen segnet, ists
auch an mir eine neue göttl. Wohlthat. Auf das Thema der Predigt
am Sonntag Oculi muß ich nur gedencken, daß ich durch diese Gelegen-
heit kommen bin, daß unsere Juristen damals in ihren Disputationen
immer so viel Wercks machten de eo, quod decorum est; So hielte ich
denn für gut, daß ich solch Thema auch nähme, und einmal ein öffentl.
Zeugnis ablegete, was nach Gottes Wort das rechte Decorum sey. Sonst
hätte wohl eben an dis thema nicht gedacht. Über die lieben Leutgen zu
Böhlitz erfreue ich mich, daß sie so fein erwecket sind, und sonderlich
über die Frau, die sich vor dem Consistorio so wohl verantwortet. Ich
erinnere mich ihrer und derer übrigen noch gantz wohl, sonderlich von
Pöltzig her, da ich die Frau und einige andere von ihnen gesprochen.
Es betrübet mich hingegen desto mehr, daß ich von dem Superintendenten
keine beßere Probe vernehme. Die Nachricht von dem Herrn Stintz er-
freuet mich dagegen wieder, und wird ihn Gott gewiß nicht ungesegnet
laßen.
gedencken, sintemal Sie ja tausendmal mehr Gutes mir und den Meinigen
gethan haben, als daß mit solchem schlechten Buch nur das geringste
davon abtragen könte; was nemlich den äußerlichen Wehrt deßelben be-
trift: Denn was die Wahrheit anbelanget, so darin ist, und Dieselben
billig am meisten schätzen, ist dieselbige nicht mein, sondern Gottes, dem
allein alle Ehre gebühret; Und wenn ers an Dero Hertzen segnet, ists
auch an mir eine neue göttl. Wohlthat. Auf das Thema der Predigt
am Sonntag Oculi muß ich nur gedencken, daß ich durch diese Gelegen-
heit kommen bin, daß unsere Juristen damals in ihren Disputationen
immer so viel Wercks machten de eo, quod decorum est; So hielte ich
denn für gut, daß ich solch Thema auch nähme, und einmal ein öffentl.
Zeugnis ablegete, was nach Gottes Wort das rechte Decorum sey. Sonst
hätte wohl eben an dis thema nicht gedacht. Über die lieben Leutgen zu
Böhlitz erfreue ich mich, daß sie so fein erwecket sind, und sonderlich
über die Frau, die sich vor dem Consistorio so wohl verantwortet. Ich
erinnere mich ihrer und derer übrigen noch gantz wohl, sonderlich von
Pöltzig her, da ich die Frau und einige andere von ihnen gesprochen.
Es betrübet mich hingegen desto mehr, daß ich von dem Superintendenten
keine beßere Probe vernehme. Die Nachricht von dem Herrn Stintz er-
freuet mich dagegen wieder, und wird ihn Gott gewiß nicht ungesegnet
laßen.
Was nun aber den hiesigen Menschen betrift, B. darüber Sie in
Deliberation stehen, ihn nach Triebs zu setzen, habe ich nach vieler
Überlegung noch nicht Freyheit gefunden, dazu zu rathen;
1. Weil ich sorge, man werde aus Mangel accurater scientiae
theologicae im Consistorio nicht mit ihm nach Wunsch bestehen.
2. Weil ich ihn zwar nicht wegwerfe, aber mir doch nicht vorstellen kan,
daß er in dortiger Gegend eben ein Licht seyn werde, welches die Sache
ist, die doch eigentlich gesuchet wird.
Deliberation stehen, ihn nach Triebs zu setzen, habe ich nach vieler
Überlegung noch nicht Freyheit gefunden, dazu zu rathen;
1. Weil ich sorge, man werde aus Mangel accurater scientiae
theologicae im Consistorio nicht mit ihm nach Wunsch bestehen.
2. Weil ich ihn zwar nicht wegwerfe, aber mir doch nicht vorstellen kan,
daß er in dortiger Gegend eben ein Licht seyn werde, welches die Sache
ist, die doch eigentlich gesuchet wird.