men, man habe mich denn gehöret, welches traun der
Evangel. Freyheit nicht zu den aller geringsten Prae-
judiz außschlagen würde. Und daß ist es nun, HochEhrw.
Herr Senior, welches ich auf das mir communicirte schreiben
hauptsächl. einzuwenden gehabt. Ich beklage hier unter kei-
nes weges mich selbst, alß der ich wohl weiß, an wen ich
glaube, und gewiß bin, daß er mir meine beylage be-
wahren kan, biß an jenen tag, dahero ich auch gar ruhig u.
sanfft schlafen werde, es gehe nun nach dem Rath Gottes
so wunderl. alß es immer wolle; sondern viel mehr die-
jenigen, welche meynen, daß sie Gott einen Dienst daran
thun, wen sie mich aufs schärffste Verklagen, um für ein
untüchtiges Mitglied des Ministerii erklären, und dar-
durch viel argernuß, Lästerungen, und andere sünden,
wie am tage ist, in unserer Statt anrichten. Gott
gebe es ihnen zu erkennen, und bringe die Wahrheit
ans licht, damit jederman erkennen möge, für wen
Immanuel streite, und wer das, was Jesu Christi ist, gesu-
chet Deßen kräfftiger und allezeit siegreicher Obhut,
ich E. HochEhrw. Hertzinnigst empfehle und verharre
E. HochEhrw.
Zu Gebeth und dienst
gehorsamer
M. August Hermann Francke.
 
Nachdemahln von Herrn M. Francken, Diacono
zun Augustinern, so viel versicherte nachricht ein-
gelauffen, daß ohnerachtet E. E. Hochw. Raths, wieder-
spruchs derselbe nichts desto minder seine bißhero ge-
haltene Collegia ferner fortgesetzet, welche Ihm doch, als
einer diffamirten und von der bey dem Ober Consistorio
zu Dreßden hangenden Inquisition noch nicht loß gewirckten
Persohn so viel weniger zu verstatten sein wollen, alß
auch andere trieftigen ursachen hierbey concurriren, Alß
 

[Transkription: Erik Liebscher]