Briefe zu verlaßen habe. Und ich ermahne
sie auch, wenn sie künftig schreibet, so schreibe
sie, was gewiß und wahrhaftig ist, und bete erst
fleißig und hertzl. zu Gott, ehe sie einen Brief
schreibet, damit was Göttliches und Kräftiges
vom Geiste Gottes gewircketes in ihre Briefe
mit einfliesse‚ ich sage, nichts angenomenes, son-
dern das als aus Gott, vor Gott und in Gott
geschrieben sey. Sie ist ja jetzo auch durch die
vielfältige und fast schwere Leibes-zufälle ih-
res lieben Mannes seiner Sterblichkeit nachdrück-
lich erinnert worden. Gelobet aber sey der Herr,
der denselben zu unser aller Freude u. Trost
wieder gnädig geholffen hat. Er hat auch an
Ihre liebe Mama ein Werck gethan, darüber
viele Gott loben und preisen; dazu hat sie
auch Gott zu einer so wohl gesinneten u. christl.
Herrschaft gebracht, und Sie also an Seel und
Leib so wol versorget, als Sie es hätte wün-
schen mögen. Solches alles laße Sie sich dienen
nachzujagen der gründlichen Verläugnung
der Welt, der rechten Hertzensdemuth,
der wahren Gottseligkeit, und allen Men-
schen beides Heiden und Christen ein Exem-
pel einer aufrichtigen und ernstlichen
Jüngerinn Jesu Christi in ihrem gantzen Wandel vor Au-
gen zu stellen. Sie laße sich auch m. Briefe, es es sey in Bestraffung oder Ermah-