Christi gebracht hat. Sind sie nun auch von denen,
die GOtt zu unserer Zeit so hoch begnadiget hat,
wie ich aus ihrem Verlangen nach einem Ermah-
nungs-Schreiben schliesse; so ermahne ich sie, nach
dem von ihnen selbst mir darzu gegebenen Beruf
in den Nahmen unsers Herrn JEsu Christi, daß
sie für allen Dingen, GOtt für die empfangene
Gnade Lob und Danck sagen, aber es auch dabey
nicht lassen, sondern aus schuldiger und hertzlicher
Danckbarkeit ihr ganzes Hertz, Sinn und Gemüth
ihm ergeben, und hinfort nichts anders suchen, als
daß ihr gantzes Leben, und alle ihre Worte und
Wercke zur Ehre seines heiligen Nahmens, und
zum wahren Nutzen und Erbauung ihres Nächsten
gereichen mögen. Es ist allerdings daran gar viel
gelegen, daß eine solche durchdringende Erweckung
sich nicht allein im Anfang unserer Bekehrung in
der Seelen finde, sondern dieselbige auch darin stets
erhalten, und durch den Gebrauch der von GOtt
darzu geordneten Mittel sorgfältigst bewahret
werde. Denn wie ein Feuer verlöschet, wenns
nicht unterhalten wird, wie ein heisses Wasser kalt
wird, wenn mans nicht beym Feuer stehen lässet;
wie eine Uhr stehen bleibet, wenn man sie nicht auf-
ziehet; so muß unser Gemüth, wenns gleich einmal
noch so kräftig von GOtt erwärmet, entzündet,
und in den rechten Gang gebracht ist, dennoch
immerfort und täglich aufs neue angeführet, durchs
Evangelium in seiner Liebe erwärmet, und durch
die Handleitung seines Geistes unter hertzlichem
Gebeth und Seufzen, und unter stetiger Wahr-
neh-