nehmung unser selbst in stetem Gang erhalten wer-
den, wenn wir nicht wieder zurück fallen, und in
ein grösser Verderben, als darin wir zuvor gewe-
sen, gerathen; dessen haben uns Christus und seine
Apostel fleißig erinnert, indem sie uns ohne Unter-
laß zu beten, allezeit wacker zu seyn, und das Wort
Gottes reichlich unter uns wohnen zu lassen, ja
auch uns selbst unter einander alle Tage, so lange
es heute heisset, zu ermahnen, damit wir nicht durch
Betrug der Sünden verstocket werden, treulichst
und bey aller Gelegenheit anbefohlen. Wie ich
denn nicht zweifele, geliebteste Freunde, daß ihnen
solche Zeugnisse vorhin schon zur Gnüge werden
bekandt seyn, daß nicht noth ist, solche ihnen vor-
zulegen. Ich erinnere sie aber derselben, dieweil
wir doch alle von Natur sehr verderbt sind, und
die Sünde uns auch nach der empfangenen Gnade,
dergestalt anklebet, daß wir uns nimmer genug, ge-
schweige zu viel derselben erinnern, noch sie einander
zu Gemüthe führen können.
den, wenn wir nicht wieder zurück fallen, und in
ein grösser Verderben, als darin wir zuvor gewe-
sen, gerathen; dessen haben uns Christus und seine
Apostel fleißig erinnert, indem sie uns ohne Unter-
laß zu beten, allezeit wacker zu seyn, und das Wort
Gottes reichlich unter uns wohnen zu lassen, ja
auch uns selbst unter einander alle Tage, so lange
es heute heisset, zu ermahnen, damit wir nicht durch
Betrug der Sünden verstocket werden, treulichst
und bey aller Gelegenheit anbefohlen. Wie ich
denn nicht zweifele, geliebteste Freunde, daß ihnen
solche Zeugnisse vorhin schon zur Gnüge werden
bekandt seyn, daß nicht noth ist, solche ihnen vor-
zulegen. Ich erinnere sie aber derselben, dieweil
wir doch alle von Natur sehr verderbt sind, und
die Sünde uns auch nach der empfangenen Gnade,
dergestalt anklebet, daß wir uns nimmer genug, ge-
schweige zu viel derselben erinnern, noch sie einander
zu Gemüthe führen können.
Hiernächst ermahne ich sie nicht weniger zu aller
Christlichen Weisheit; denn auch dieselbe nach der
Beschaffenheit der gegenwärtigen Zeit sonderlich
von uns erfordert wird. Denn wenn auch iemand
sich rechtschaffen zu GOtt bekehret hätte, und wenn
auch gleich sein gantzes Hertz, so zu reden, in Feuer
und Flamme der Liebe Christi stünde, so müste er
dennoch nicht gedencken, daß er die Weisheit nicht
in allem seinen Wandel höchst vonnöthen hätte.
Vielmehr muß ein ieder, der sich der Gnade GOttes
Christlichen Weisheit; denn auch dieselbe nach der
Beschaffenheit der gegenwärtigen Zeit sonderlich
von uns erfordert wird. Denn wenn auch iemand
sich rechtschaffen zu GOtt bekehret hätte, und wenn
auch gleich sein gantzes Hertz, so zu reden, in Feuer
und Flamme der Liebe Christi stünde, so müste er
dennoch nicht gedencken, daß er die Weisheit nicht
in allem seinen Wandel höchst vonnöthen hätte.
Vielmehr muß ein ieder, der sich der Gnade GOttes
in