Herrn ohne Absicht auf das irrdische zu predigen und zu verkündigen, in-
ter dona miraculosa, und einen solchen fidem, der nicht sein Absehen
aufs Zeitliche habe, und den Menschen doch nicht im stiche laße, ad fidem
miraculosam zehleten, damit sie sich nur auf eine Art salvirten, weil es
doch am Tage ist, daß es mit ihrem Dienst suchen gar anders aussehe, als
wenn ein Prophet oder Apostel predigen wollen. Geschiehts aber
um eigener Ehre willen, wie einer einsmahls mir bekante, warum
solte ich studieren, wenn ich nicht gedächte zu Ehren zugelangen? So istes
eben so schändlich. Denn was ist greulicher, als da der Sohn Gottes sein
Ministerium in der eusersten Schmach und in Knechts-Gestalt geführet,
daß wir damit prangen wollen? Jüngst ward erzehlet, daß die Ge-
meine einem Prediger beweglich zu Gemüthe geführet, daß er seine
Kinder nicht möchte in so prächtigen Kleidern möchte gehen laßen, so habe er ge-
antwortet, man müße ja wißen, daß ihr Vater kein dorff-PfarrHerr
wäre. Da siehet man den Greuel, der die Welt numehro angefüllet hat,
daß sich ein Superintendent mehr einbildet als ein Pfarrer: der in der
Stadt ist mehr, als der aufm Dorffe, ein Doctor mehr als ein Magister,
ein Magister als einer der keinen gradum hat und so weiter. das ist al-
les der Antichristische Pabst-Geist, dem die Fischer Knechte und Teppich
macher viel zugering sind. Christi Geist aber ist sanfftmüthig und de-
müthig von Herzen, suchet nicht seine Ehre, nimbt nicht Ehre von Menschen,
sondern ehret allein den Vater, nach der Regel Christi: Wer der grö-
ste seyn wil, muß aller diener und Knecht seyn. Wir müßen umkehren,
und werden wie die Kinder, sonst werden wir nicht in das Himmelreich kommen.
Aber gewiß, nun ist es so, daß der Knecht größer seyn wil, denn sein Heyland,
und der Apostel, als der ihn gesand hat. Das macht, daß sie seine Apostel
nicht sind, sondern Teuffels-Apostel, der ist ein hoffärtiger Geist von
Anfang. O welch ein gepraßel würde es geben, wenn man in unsern
Evangelischen Pabstthum diesen Greuel nicht rühren solte? doch soll eine
rechtschaffene Beßerung in Christenthum erfolgen, so muß dieser neu-
aufgeführte Babylonische Thurm auch verstöhret werden, die Berge
müßen erniedriget, und alle Thal erhöhet, und das hökerichte eben, und
ter dona miraculosa, und einen solchen fidem, der nicht sein Absehen
aufs Zeitliche habe, und den Menschen doch nicht im stiche laße, ad fidem
miraculosam zehleten, damit sie sich nur auf eine Art salvirten, weil es
doch am Tage ist, daß es mit ihrem Dienst suchen gar anders aussehe, als
wenn ein Prophet oder Apostel predigen wollen. Geschiehts aber
um eigener Ehre willen, wie einer einsmahls mir bekante, warum
solte ich studieren, wenn ich nicht gedächte zu Ehren zugelangen? So istes
eben so schändlich. Denn was ist greulicher, als da der Sohn Gottes sein
Ministerium in der eusersten Schmach und in Knechts-Gestalt geführet,
daß wir damit prangen wollen? Jüngst ward erzehlet, daß die Ge-
meine einem Prediger beweglich zu Gemüthe geführet, daß er seine
Kinder nicht möchte in so prächtigen Kleidern möchte gehen laßen, so habe er ge-
antwortet, man müße ja wißen, daß ihr Vater kein dorff-PfarrHerr
wäre. Da siehet man den Greuel, der die Welt numehro angefüllet hat,
daß sich ein Superintendent mehr einbildet als ein Pfarrer: der in der
Stadt ist mehr, als der aufm Dorffe, ein Doctor mehr als ein Magister,
ein Magister als einer der keinen gradum hat und so weiter. das ist al-
les der Antichristische Pabst-Geist, dem die Fischer Knechte und Teppich
macher viel zugering sind. Christi Geist aber ist sanfftmüthig und de-
müthig von Herzen, suchet nicht seine Ehre, nimbt nicht Ehre von Menschen,
sondern ehret allein den Vater, nach der Regel Christi: Wer der grö-
ste seyn wil, muß aller diener und Knecht seyn. Wir müßen umkehren,
und werden wie die Kinder, sonst werden wir nicht in das Himmelreich kommen.
Aber gewiß, nun ist es so, daß der Knecht größer seyn wil, denn sein Heyland,
und der Apostel, als der ihn gesand hat. Das macht, daß sie seine Apostel
nicht sind, sondern Teuffels-Apostel, der ist ein hoffärtiger Geist von
Anfang. O welch ein gepraßel würde es geben, wenn man in unsern
Evangelischen Pabstthum diesen Greuel nicht rühren solte? doch soll eine
rechtschaffene Beßerung in Christenthum erfolgen, so muß dieser neu-
aufgeführte Babylonische Thurm auch verstöhret werden, die Berge
müßen erniedriget, und alle Thal erhöhet, und das hökerichte eben, und