executione angefangen wißen, ehe man jemals erwiesen, daß
ich irgend einige irrige Redens- Art geführet. Und ist es nicht
ein schlechtes argument? Wie ex effectu caussa zu erkennen, also weil
M. Franckens Schüler so schöne Lehr-Sätze aus seinem Collegiis
mit sich bringen, wie sub litt. D. E. am tage ist, so scheinet uns frey-
lich der Praeceptor mit seinen Collegiis verdächtig. Denn 1.) ist ja
der sub lit. D. beklagte PfarHerr zu Schloß Vippach nicht mein,
sondern so viel ich weiß Herrn Mag: Jacobi discipul, und
ehe im Predigtamt gewesen, als ich; der andere aber sub
Lit: E. hat auf erfordern seine orthodoxam explicatio-
nem gethan; welche ja auch wohl wird protocolliret seyn,
und also auch hätte sollen beygeleget werden, denn ja ein jeder
der beste Außleger seiner worte seyn muß, wie wohl ohne dem
seine geführten worte keine heterodoxiam in sich begreiffen,
sondern eine gar leichte Erklährung leiden: 2.) Daß aber
pag: 18 die Studiosi beschuldiget werden, sie hätten ihren Ungrund
in Theologicis bis dahero sattsam dadurch verrathen, wan sie von
nichts anders bey den Leuten wißen zu reden, als: Ein Wie-
dergebohrner könne das moralische Gesetze halten; Ein Wieder-
gebohrner sündige nicht, h. e. könne nicht aus der Gnade
Gottes fallen; Ein Wiedergebohrner müße keinen Streit
zwischen Geist und Fleisch fühlen, und da sie auf die Can-
zeln kommen, von keinem Glaubens articul sondern
nur von moralibus reden, solches bin ich versichert, daß es
lauter unwahrheiten, und unerweißliche Dinge sind, ich
geschweige, daß man aus bloßen ungegründeten Ver-
dacht ihr Hertz beurtheilet, und sie eines Pharisaismi be-
schuldiget, wie denn auch aus den beygefügten exempeln (davon
ich nicht weiß, wie sichs damit verhalte) auf die Studio-
sos nichts geschloßen werden mag. Gar übel wird hinzuge-
than, es werde sich mit der Zeit schon hervorthun, welche die rech-
te Meynung des Herzens seye. Denn man solte so lange die
Leute nicht beschuldigen, bis man sie vernommen, und eines
Irthums überwiesen. Und wenn sie sich mit der apertissi-
ma professione oris nicht wollen vergnügen laßen, wer
will denn ihnen trauen, wenn sie etwas mit dem Munde sagen?
ich irgend einige irrige Redens- Art geführet. Und ist es nicht
ein schlechtes argument? Wie ex effectu caussa zu erkennen, also weil
M. Franckens Schüler so schöne Lehr-Sätze aus seinem Collegiis
mit sich bringen, wie sub litt. D. E. am tage ist, so scheinet uns frey-
lich der Praeceptor mit seinen Collegiis verdächtig. Denn 1.) ist ja
der sub lit. D. beklagte PfarHerr zu Schloß Vippach nicht mein,
sondern so viel ich weiß Herrn Mag: Jacobi discipul, und
ehe im Predigtamt gewesen, als ich; der andere aber sub
Lit: E. hat auf erfordern seine orthodoxam explicatio-
nem gethan; welche ja auch wohl wird protocolliret seyn,
und also auch hätte sollen beygeleget werden, denn ja ein jeder
der beste Außleger seiner worte seyn muß, wie wohl ohne dem
seine geführten worte keine heterodoxiam in sich begreiffen,
sondern eine gar leichte Erklährung leiden: 2.) Daß aber
pag: 18 die Studiosi beschuldiget werden, sie hätten ihren Ungrund
in Theologicis bis dahero sattsam dadurch verrathen, wan sie von
nichts anders bey den Leuten wißen zu reden, als: Ein Wie-
dergebohrner könne das moralische Gesetze halten; Ein Wieder-
gebohrner sündige nicht, h. e. könne nicht aus der Gnade
Gottes fallen; Ein Wiedergebohrner müße keinen Streit
zwischen Geist und Fleisch fühlen, und da sie auf die Can-
zeln kommen, von keinem Glaubens articul sondern
nur von moralibus reden, solches bin ich versichert, daß es
lauter unwahrheiten, und unerweißliche Dinge sind, ich
geschweige, daß man aus bloßen ungegründeten Ver-
dacht ihr Hertz beurtheilet, und sie eines Pharisaismi be-
schuldiget, wie denn auch aus den beygefügten exempeln (davon
ich nicht weiß, wie sichs damit verhalte) auf die Studio-
sos nichts geschloßen werden mag. Gar übel wird hinzuge-
than, es werde sich mit der Zeit schon hervorthun, welche die rech-
te Meynung des Herzens seye. Denn man solte so lange die
Leute nicht beschuldigen, bis man sie vernommen, und eines
Irthums überwiesen. Und wenn sie sich mit der apertissi-
ma professione oris nicht wollen vergnügen laßen, wer
will denn ihnen trauen, wenn sie etwas mit dem Munde sagen?