Verfolgungen, nicht wie heute zu tage, da mans
Verfolgung nennet, wenn man für einen Ketzer,
Narren oder Phantasten gescholten und etwan ein-
mahl von den Consistoriis befraget, oder zum
höchsten ab officio removiret wird; sondern man
muste da biß aufs blut widerstehen im Kampfe
wider die Sünde. Und in solchen Zustande war da
wohl nicht an gute tage, nicht an Ehre für der welt,
an reichthum zu gedencken. Man lieset auch nicht
von Titi und Timothei Besoldung, noch was Paulus
in beyden Brieffen der Besoldung wegen für
Verordnung gethan, ohne daß er etwa gar hart
von denen redet, die da meinen, die Gottseeligkeit sey
ein Gewerbe, und hinzu setzet: So wir Nahrung
und Kleidung haben, so laßet uns begnügen. Hätten
es nun heut zu tage auch eine solche Bewandt-
niß um die Pfardienste, o wie leer würden
die Universitäten seyn von Studiosis Theologiae!
wie würde man den Spruch Jacobi III, 1. anzu
ziehen wißen! wie würde man so wenig Supplicen
kriegen, wenn eine vacanz wäre! Ich weiß nicht,
was Herr Ziegler in Wittenberg geschrieben hat de
clerico renitente, gewiß es wird hierinnen noch
viel vom mysterio iniqvitatis müßen verrathen
werden, wenn man der welt die Kappe dereinst
recht