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Hierauf cnipsiiig o«« unsern Händen jedes Kind ein wo,)!, schmeckendes ?^i,!chbroöt. womit sie kindlich froh ihren Ellern wieder zu eilte».
Auch die Zöglinge des Pädagogiums waren Zuschauer dieses Festes, und ich benutzte den Abend des Tages, Ihnen, welche die Vorsehung unter glücklichen 'Umständen gebohre» werden ließ, das erhabene Beyspiel, den Ärmcn Wohl zu thun, zur Nachahmung aufzustellen, und dem Wohlthäter der Schule, welche sie erzieht, an. Tage feiner Geburt die Segnungen Got> tes zu erbiüeu.
Eben dies; ist bey dem nächsten sonntäglichen Gottesdienst von den Inspektoren der lateinischen und deutschen Schulen geschehen; und wir sind aufs innigste überzeugt, daß in vieler Tau'end Herren in diesen Tagen die Empfindungen eines echten Patriotismus geweckt und genährt sind, welche zu unlechal- tcn uns auch ferner die heiligste Pflicht seyn wird.
So sind denn, mein theurer Freund, nuch langem Hoffen- und Streben endlich die Wünlche Ihres alten FreunS'eS, und ich r'NN hinzusetzen auch die Ihrigen erfüllt. Sie wissen a»! Nester,, daß nie der geringste Eigennutz daran Theil hatte. Desto reiner ist der Genuß bey ihrer Erfüllung. Das Z^aiseu- hauS kann durch den ihm gesicherten jährlichen Zuschuß, nicht nur manche Ausfälle Seiten, sondern auch einen Theil derselben z»r Verbesserung der Leheer und dadurch der Schule anwenden. Die Anzahl seiner Wnisin kann freilich nie wieder die alte werden, es müßte denn der alte Geist der Wohlthätigkeit wie, der erwachen, der das Waisenhaus zuerst gegründet hat. Aber! eö kann doch vor der Furch«, sich noch mehr einschränken zu müßen, sicher seyn. Das Pädagogium erhält sich bey seiner itzigen Frequenz allerdings jelbjt. Aber die Frequenz der Schule ist oft nur Sache des Zufalls und es beruht auch ihr wahrer Werth nicht auf ihr allein. ^ Es har doch nun einige Fonds, ° und tritt in die Reihe der öffenilichei, Anstalten ein, welche von > der Zahl ihrer Zöglinge unabhängig si„S, si, wenig es sich in Absicht der Größe dieser Fonds mit andern, auch nur entf rnr, mcßen kann. Auch für Sie Lehrer beyder Anstalten, crösneii sich, bey dieser AuNnerksamkeu des Sinais auf sie, und be» ei. neni so würdigen Chef des geistlichen Departements bessere Aus- sichren, denn es ist gar nicht zweiielhaft, daß wir auch den, ZZe-" richt, welchen dieser verehrte Minister über Sie hiesige J,sstjiutt on Se. Majestät erstattet hat, die ansehnliche und so baldige Unterstützung zu verdanken haben.
Leben Sie wohl, mein würdiger Freund, und rechnen Sie darauf, daß ich mit der innigsten Theilnnhme Sie auf jeden Schritt der Ehre und des echten Ruhms> welchen Ihnen Ihre Kenntnisse und Ihr Patriotismus sichern > begleitet, werde,
A. H. Nie me^er.
Über