alß d. 13. nach der Predigt in mein Hauß, allein er hatt zwar den tag meinen
nachbahr Herrn D. Bedlo u. andere besucht, ich aber kriegte ihn nicht wieder zu
sehen, weil er folgende nacht war fortgegangen. So mußte mich also auch
von demselben, der mich sonst alß seinen Praeceptor so werth gehalten, mit
vergebl. Hofnung laßen abspeisen. Ohn daß ich auch zu der Zeit anderer
Leute spot mußte einfreßen, da eine gewiße person hatte gesagt: ich hielte
so ängstl. um die jungfer Bl. an, u. wolte ein jahr ihrentwegen warten,
würde aber nichts erhalten. Eine andere hatte sich verwundert, daß ich
solche stolze Dame wolte freien, da ich doch wolte so fromm sein p Eine andere: Ich
wolte aus dem Lande reisen ein Weib zu holen, alß wenn hier keine vor mir were.
D. 17. jan. fragte ich bei der Mutter wegen der Resolution, welche eben alß sonst
antwortete: Die Tochter sei nicht gewis des willens Gottes. Darauf entdeckte
ich ihr mein Vernehmen nach Deutschl. zugehen, . anderer Theologorum bedencken
über die sache einzuholen u. solche der jungfer vorzulegen, ob sie aus deren
gründen des willens Gottes mächt verstendiget werden, auch dadurch mei-
nem Gewißen ein fernes genüge zu thun, u. anderer urtheil damit zube-
gegnen p Sie wandte auch vor: wenn ihre tochter wieder ihren willen hei-
rathen solte, was da vor eine Ehe zu hoffen were. Man hette ein schlecht exempel
an dem Sel. Schrader gesehen, den die jungfer Kellermannin wieder ihren
willen genommen, daher hetten sie auch hernach solche übele Ehe gehabt. Eben den
tag sagte ich auch dem ältesten Herrn Sohn von meinem Vorhaben hinauszureisen, der
nichts dagegen sagte, sondern dies ex Act. 5, 38.39. Zur antwort gab: Ist der
rath oder das werck p D. 22 machte sich Herr D. Kellermann an mich, u. ver-
suchte mich von der jungfer abzuziehen, u. rieth durch Herrn Greg. Apoth. alß einen
nahen Bluthsfreund die völlige Resolution zufordern, damit ich nicht auf un-
gewiß so lange aufgehalten würde u. mir selbst schaden in meinen schweren
Amtsgeschäften thäte. Es möchte mir sonst gehen wie ihm, da er lange Zeit mit
Hartmanns Tochter sei bei der nase herumgezogen. Denn er von einer ge-
wißen person gehöret, all mein Vornehmen würde umsonst seyn, denn die
jungfer könnte nicht so eingezogen mit mir leben, da ichs fast strenger wolte ha-
ben alß mein Coll. Herr Rol.. Sie würde denn nicht Freiheit haben, auf Hoch-
zeiten u. Gastereien zugehen u. die Lust daselbst mitzumachen p Auch möchte
vieleicht ein Pastor in ihren augen nicht groß gnug sein, wiewohl es unrecht.
Es kähme aber daher, weil bei den Russen die Pastores so sehr gering ge-
halten würden. Hingegen meinte er, es konte wohl ein ander einen
nachbahr Herrn D. Bedlo u. andere besucht, ich aber kriegte ihn nicht wieder zu
sehen, weil er folgende nacht war fortgegangen. So mußte mich also auch
von demselben, der mich sonst alß seinen Praeceptor so werth gehalten, mit
vergebl. Hofnung laßen abspeisen. Ohn daß ich auch zu der Zeit anderer
Leute spot mußte einfreßen, da eine gewiße person hatte gesagt: ich hielte
so ängstl. um die jungfer Bl. an, u. wolte ein jahr ihrentwegen warten,
würde aber nichts erhalten. Eine andere hatte sich verwundert, daß ich
solche stolze Dame wolte freien, da ich doch wolte so fromm sein p Eine andere: Ich
wolte aus dem Lande reisen ein Weib zu holen, alß wenn hier keine vor mir were.
D. 17. jan. fragte ich bei der Mutter wegen der Resolution, welche eben alß sonst
antwortete: Die Tochter sei nicht gewis des willens Gottes. Darauf entdeckte
ich ihr mein Vernehmen nach Deutschl. zugehen, . anderer Theologorum bedencken
über die sache einzuholen u. solche der jungfer vorzulegen, ob sie aus deren
gründen des willens Gottes mächt verstendiget werden, auch dadurch mei-
nem Gewißen ein fernes genüge zu thun, u. anderer urtheil damit zube-
gegnen p Sie wandte auch vor: wenn ihre tochter wieder ihren willen hei-
rathen solte, was da vor eine Ehe zu hoffen were. Man hette ein schlecht exempel
an dem Sel. Schrader gesehen, den die jungfer Kellermannin wieder ihren
willen genommen, daher hetten sie auch hernach solche übele Ehe gehabt. Eben den
tag sagte ich auch dem ältesten Herrn Sohn von meinem Vorhaben hinauszureisen, der
nichts dagegen sagte, sondern dies ex Act. 5, 38.39. Zur antwort gab: Ist der
rath oder das werck p D. 22 machte sich Herr D. Kellermann an mich, u. ver-
suchte mich von der jungfer abzuziehen, u. rieth durch Herrn Greg. Apoth. alß einen
nahen Bluthsfreund die völlige Resolution zufordern, damit ich nicht auf un-
gewiß so lange aufgehalten würde u. mir selbst schaden in meinen schweren
Amtsgeschäften thäte. Es möchte mir sonst gehen wie ihm, da er lange Zeit mit
Hartmanns Tochter sei bei der nase herumgezogen. Denn er von einer ge-
wißen person gehöret, all mein Vornehmen würde umsonst seyn, denn die
jungfer könnte nicht so eingezogen mit mir leben, da ichs fast strenger wolte ha-
ben alß mein Coll. Herr Rol.. Sie würde denn nicht Freiheit haben, auf Hoch-
zeiten u. Gastereien zugehen u. die Lust daselbst mitzumachen p Auch möchte
vieleicht ein Pastor in ihren augen nicht groß gnug sein, wiewohl es unrecht.
Es kähme aber daher, weil bei den Russen die Pastores so sehr gering ge-
halten würden. Hingegen meinte er, es konte wohl ein ander einen
Vorschlag thun