vorschlag thun, den sie nicht wohl ausschlagen dürften. Wie denn seine stieftochter blos
auf zurathen Alex. Menschikof den Herrn Strits habe heirathen müßen. Ich
kehrte mich aber an des Doctors zureden nicht, sondern schrieb abermahls an die
jungfer, welches ganz willig der älteste Bruder ihr zu übergeben zu sich nahm, auch
vorher bedachtsahm durchlas. Ich gabs aber d. 28. jan u. lautet also:
JESUS!
In demselben Herzinnigst Gel. j.
Obzwar nach aller vernunft u. urtheil der menschen mich solte enthalten mit eini-
gen Zeilen vor ihre augen zu treten, da so lange Zeit her ihr angesicht von mir ge-
wendet, u. weder selbst noch durch andere, wie mir gesagt, ferner einen Brief an
nehmen wolle, weil Sie in meine Vorhaben, da Sie ganz keine neigung zu mir
hette, nicht könne willigen, dennoch finde mich in der liebe J. gedrungen hiermit
an Sie zu kommen, in betracht, daß sich dennoch Uns. Herr J. C. nach dem überfluß
seiner liebe so oft u. vielfälig um Uns bewerbe, ob wir ihn gleich allezeit den
rückken zukehren. Er thuts nach den rath u. willen seines Vaters, bis wir
unsern willen drein geben, bis die Seele vergeße der ganzen welt, sich wende
zu dem liebsten Heiland, sich mit ihm vereinige, verbinde u. verlobe in ewigkeit,
u. durch die Liebe, denn Er giebt sich Uns ganz, alles gemein habe. Da
ich, O teureste jungfer, so lange jahre her in ihrem Hauß bekant u. alß ein einhei-
mischer geachtet, so hoffe Sie werden mir zutrauen, daß ich weder mit wor-
ten noch in briefen anders alß mit der warheit umgangen. Da nun
das also, so schmerzet es allerdings testo mehr, wenn man solte alß ein
feind angesehen werden. Indem ich weiß, wie ich Ihrentwegen, Meine
Allerliebste, vor Gott gerungen u. gekämpfet, u. eher wolte angenagelt
sein am Kreuz, alß ohn deßen willen ein Gemahl nehmen, sondern um
solche bath, die der himl. Vater in seinem Sohn erwehlet, u. da der H. Geist selbst
freiwerber were, u. nun Ihr Sel. Herr Vater ganz einstimmig mit mir war, so ste-
hets mir nicht frei so stracks zurückzutreten, wil ich anders ruhe u. befrie-
digung in meinem Gewißen haben, sondern vielmehr selbst u. durch
andere noch bei Ihr, Werth. jungfer, anzuhalten, bis auch Sie des willens
Gottes versichert werde. Werden Ihr augen, wie die augen der
Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, auf den Herrn Uns. Gott allein sehen
u. nicht auf die Welt, bleibet die Liebe zu Gott, sol der fromme Vater noch nach
dem tode geehret werden, so muß mein Vorhaben mit Ihr, obs gleich kein