u. sich ferner meiner annehmen. Worin aber, sagen sie mirs doch, hab
ichs denn Vorsehen, daß Sie so vor mich laufen u. sich verstekken? Sage ich
aber die warheit, warum gläubet ihr nicht? Nun ich wil mich dennoch
des Guten zu Euch versehen, daß ihr werdet einstimmig mit mir werden.
Sie sehens doch nicht gering an, daß ich noch muß Gewißens halber anhalten, zu
beweisen Gedult u. Liebe. Gott hat dies werck auch unter andern so ver-
hanget dem einen zur Versuchung u. harten Züchtigung, andern hingegen, so sie
sich nicht vor ihn fürchten, sondern seinen willen gering achten, zum schweren fall.
Wenn Ihre l[iebe] j[ungfer] t[ochter] sich anders wohin wenden solte, würde das wohl an Ihrer
familie u. Uns. Nation alß wohl gethan von andern, so sie es hören, erkant
werden? Nicht nur ich, sondern der Vater in der erden, u. der Vater im
Himmel würden vermehret, wenn sie einen Mann genommen, der sie gewolt
Gen 6,2. Heirathet sie nicht in dem Herrn, was wirds Ihr helfen, so sie
gleich den schönsten, reichesten u. geschicktesten bekähme, ja so ein Engel solte seine
augen auf sie werfen u. sie nehmen, u. sie solte dabei ein schwer gewißen
haben? Mehr Geld u. gage macht keine Göttl. Ehe. Was hülfts den men-
schen, heißts auch hier, so er die ganze welt (durch heirathen) gewinne u. nehme
doch schaden an seiner Seele? oder was kan der mensch geben, damit er seine
seele wieder löse? u. verlöhr sich selbst oder beschädiget sich selbst. Matt. 16,[24].
Luc. 9,25. Wer den Willen Gottes thut, der ja eben auch in Heirathssachen gilt,
der bleibet in ewigkeit 1 J. 2,17. Wer ihn aber nicht begehret zu erkennen;
oder, so er ihn erkant, nicht thun wil, wo wil denn der bleiben? Wißte
ich nicht, daß ich in dieser sache könte freudig u. getrost vor Gott treten u.
sagen: Herr, du hast es so gewolt, stehe mir nun ferner bei u. führe
meine sache p Von stunde an wolte ich abtreten, denn ich fürchte Gott
u. seine Gerichte, so über die, so da freien u. ohn ihm sich freien laßen, er-
gehen. Daß Sie wieder mich den vorigen freier wollen an-
führen, da es geschienen, daß der wille Gottes ja wohl deutlicher sei hervor
kommen, so antworte darauf (1.) wenn es gleiche bewantnis mit ihm ge-
habt, u. der Vater ihm das alß mir gesagt, so hette es freilich seine
richtigkeit gehabt, u. es war wieder Gottes willen gethan (2) hette man
mir es sagen sollen, so were ich alsofort gewichen. (3) ist ihnen ja das
gegentheil bekant, da über tisch berathschlaget wurde, ob es wohl gethan,
die tochter einen Kaufmann, oder Soldaten zu geben? das der Vater drauf
ichs denn Vorsehen, daß Sie so vor mich laufen u. sich verstekken? Sage ich
aber die warheit, warum gläubet ihr nicht? Nun ich wil mich dennoch
des Guten zu Euch versehen, daß ihr werdet einstimmig mit mir werden.
Sie sehens doch nicht gering an, daß ich noch muß Gewißens halber anhalten, zu
beweisen Gedult u. Liebe. Gott hat dies werck auch unter andern so ver-
hanget dem einen zur Versuchung u. harten Züchtigung, andern hingegen, so sie
sich nicht vor ihn fürchten, sondern seinen willen gering achten, zum schweren fall.
Wenn Ihre l[iebe] j[ungfer] t[ochter] sich anders wohin wenden solte, würde das wohl an Ihrer
familie u. Uns. Nation alß wohl gethan von andern, so sie es hören, erkant
werden? Nicht nur ich, sondern der Vater in der erden, u. der Vater im
Himmel würden vermehret, wenn sie einen Mann genommen, der sie gewolt
Gen 6,2. Heirathet sie nicht in dem Herrn, was wirds Ihr helfen, so sie
gleich den schönsten, reichesten u. geschicktesten bekähme, ja so ein Engel solte seine
augen auf sie werfen u. sie nehmen, u. sie solte dabei ein schwer gewißen
haben? Mehr Geld u. gage macht keine Göttl. Ehe. Was hülfts den men-
schen, heißts auch hier, so er die ganze welt (durch heirathen) gewinne u. nehme
doch schaden an seiner Seele? oder was kan der mensch geben, damit er seine
seele wieder löse? u. verlöhr sich selbst oder beschädiget sich selbst. Matt. 16,[24].
Luc. 9,25. Wer den Willen Gottes thut, der ja eben auch in Heirathssachen gilt,
der bleibet in ewigkeit 1 J. 2,17. Wer ihn aber nicht begehret zu erkennen;
oder, so er ihn erkant, nicht thun wil, wo wil denn der bleiben? Wißte
ich nicht, daß ich in dieser sache könte freudig u. getrost vor Gott treten u.
sagen: Herr, du hast es so gewolt, stehe mir nun ferner bei u. führe
meine sache p Von stunde an wolte ich abtreten, denn ich fürchte Gott
u. seine Gerichte, so über die, so da freien u. ohn ihm sich freien laßen, er-
gehen. Daß Sie wieder mich den vorigen freier wollen an-
führen, da es geschienen, daß der wille Gottes ja wohl deutlicher sei hervor
kommen, so antworte darauf (1.) wenn es gleiche bewantnis mit ihm ge-
habt, u. der Vater ihm das alß mir gesagt, so hette es freilich seine
richtigkeit gehabt, u. es war wieder Gottes willen gethan (2) hette man
mir es sagen sollen, so were ich alsofort gewichen. (3) ist ihnen ja das
gegentheil bekant, da über tisch berathschlaget wurde, ob es wohl gethan,
die tochter einen Kaufmann, oder Soldaten zu geben? das der Vater drauf