daß einer von der Gesellschaft vermuthl. im Truncke ihn beleidigt
u. ihn zum Duell herausgefordert habe, welches nur durch dazwischen-
kunft der vernünftigern gehindert worden, u. versicherte daß sein Vor-
saz sey, sich solchen Geselschaften nun zu entziehen, welches von denn an
geschahe, so daß dadurch wohl den Grund zu dem festen Entschlus gelegt
wurde, sich dem HErrn redlich zu ergeben. Etwas ähnliches war meinem
Vater begegnet, als er auf dem Gymnasio zu Bielefeld studirete, da
einer seiner commilitonen ihn trunckener Weise mit dem Degen
auf dem Leib rante, u. ihn durchbohret hätte, wenn Gott den Stoß
nicht so gelencket, daß er die Hüfte getroffen, u. daran ohne weiteren
Schaden abgeglitten, nur daß er von der Wunde eine Narbe lebens lang
behalten. Dadurch ward Er auch bewogen, den Vorsaz wahrer Bekehrung zu faßen.
Wir machten uns nun die Stunden des Sontags beßer zu nutze vor-
nemlich da der sel. D. Knappe auf Michaelis 1740 sein mit so vie-
lem Segen - begnadigtes Asceticum anfieng, welches wir unausgesezt
besuchten, nach welchem ich auch das Colloquium, so die Inspectores bey den
Schülern hielten, zu hören pflegte, da Gott den Vortrag des sel. Mauritii
zu meiner sehr kräftigen Erweckung segnete. Um eben die Zeit
nahmen wir zur Erspahrung der Kosten, den sel. Hindenburg - der als
Prediger zu Arentsee u. Claeden gestorben – zu uns. Dieser war mit mir
sehr kräftig erweckt worden, und es schien uns ein dritter contubernalis
in der Uebung des geheimen Gebets hinderlich zu seyn, weil wir zu
furchtsam waren uns gegen Schwarzen zu entdecken. Er ließ sichs
also gefallen der Bitte eines andern Studiosi nachzugeben, u. auf eine
andere Stube gegen uns über zu ziehen, fand aber zu seinem Verdruß,
daß er durch deßen leichtsinnige Geselschaften u. Verhalten sehr betrübt ward.
Dis entdeckte Er uns, u. beklagte sich freundschaftl. daß wir nicht mehr Ver-
trauen bewiesen, ihn bey uns behalten u. mit angefaßt hätten. Wir ent-
schuldigten uns, baten um Vergebung, u. riethen ihm, in dieser Prüfungs Schule
stille auszuhalten, Gott werde ihm schon Weisheit zu seinem Verhalten geben,
u. könne ihm bald aus dieser seinem Herzen beschwerl. Lage heraushelfen.
Dis geschahe in kurzer Zeit. Es wurden 2 iunge Griechen, nebst einem älteren
- der schon den Möchs-Habit trug - Studierens halber – ni fallor – aus Macedo-
nien nach Halle gesandt, welchen ihre Wohnung im Knappschen Eingange ange-