wiesen u. Schwarz ihnen zugeordnet ward, colleqia mit ihnen zu repetiren
u. sie zu unterrichten. Die iüngern bewiesen gegen ihn viel Folgsamkeit
u. Achtung u. sollen auch nachhero in ihrem Vaterlande, zum Dienst ihrer Kirche
mit Nutzen angestellet seyn. Bald darauf solte in Halle der Druck der tami-
lischen Bibel – oder des Andern Buchs vom wahren Christenthum - vorgenommen werden,
u. der sel. Benjamin Schultze, darüber die Aufsicht haben. Dieser hatte sich von
Anfang als ein Vater gegen den lieben Schwarz bewiesen, u. ihn auf der Uni-
versitaet thätig unterstützt, weil er aus Sonnenburg gebürtig war, u. erwählte
Schwartzen u. den Studiosus Turow - der Gottlob noch als Praepositus zu
Demmin im Segen arbeitet – zu Gehülfen. u. zur Besorgung der Correctur.
Sie wurden also von ihm tägl. 2 Stunden in der tamulischhen Sprache unterrichtet.
Aber kaum war 1 Jahr verfloßen, so wurde die Sache wegen einiger Hinder-
niße aufgegeben, darüber Schwartz u. Turow anfängl. unruhig waren,
weil sie glaubten viele Stunden vergebl. zugebracht zu haben. Allein es
währte nicht lange, so erhielt Schwarz von dem sel. D. Francke den
Antrag als Missionarius nach Ost-Indien zu gehen. Er erkante diesen Antrag
als einen göttl. Ruf, darin wir ihn auch bestärckten, allein sein Vater wolte
nicht darein willigen. Als er uns dis entdeckte, sagten wir ihm, es rühre
die Weigerung seines Vaters blos daher, weil er von den Mißions-
Anstalten u. von dem wichtigen Amt eines Missionarii nicht hinlängliche
Kentnis habe, es würde aber, wenn er zu ihm reisete, u. mit ihm selber
spräche, seine Einwilligung leicht erhalten werden; auch der Umstand wäre
nicht zu vergeßen, daß Er durch Unterricht in der Sprache schon dazu bereitet sey.
Die Schwierigkeit wegen der Reisekosten wäre leicht zu heben. Mein Vater habe
mir geschrieben: Er wolle mich u. meinen Bruder gern sehen, weil ihm
mein starcker Wachsthum Sorgen machte; wir solten daher nach Rosen-
thal bey Berlin kommen, wo er seinen Schwager – den damahligen
Prediger Meerschneck besuchen wolte. Wir wolten diese Reise in Ge-
selschaft zu Fuße machen, welches und wenig kosten würde, von Berlin
aus könte er zu Waßer oder zu Lande leichtl. mit Gelegenheit über Cüstrin
nach Sonnenburg kommen. Er nahm diesen Vorschlag an, und wir giengen
bald darauf an einem Nachmittage nach Schortewitz zu dem Ehrwürdigen
Greise dem M. Sommer, blieben bey ihm Nacht, u. wurden wir von demselben
unter dem brünstigsten Gebet zu unsrer Reise gesegnet, u. Schwartz in
u. sie zu unterrichten. Die iüngern bewiesen gegen ihn viel Folgsamkeit
u. Achtung u. sollen auch nachhero in ihrem Vaterlande, zum Dienst ihrer Kirche
mit Nutzen angestellet seyn. Bald darauf solte in Halle der Druck der tami-
lischen Bibel – oder des Andern Buchs vom wahren Christenthum - vorgenommen werden,
u. der sel. Benjamin Schultze, darüber die Aufsicht haben. Dieser hatte sich von
Anfang als ein Vater gegen den lieben Schwarz bewiesen, u. ihn auf der Uni-
versitaet thätig unterstützt, weil er aus Sonnenburg gebürtig war, u. erwählte
Schwartzen u. den Studiosus Turow - der Gottlob noch als Praepositus zu
Demmin im Segen arbeitet – zu Gehülfen. u. zur Besorgung der Correctur.
Sie wurden also von ihm tägl. 2 Stunden in der tamulischhen Sprache unterrichtet.
Aber kaum war 1 Jahr verfloßen, so wurde die Sache wegen einiger Hinder-
niße aufgegeben, darüber Schwartz u. Turow anfängl. unruhig waren,
weil sie glaubten viele Stunden vergebl. zugebracht zu haben. Allein es
währte nicht lange, so erhielt Schwarz von dem sel. D. Francke den
Antrag als Missionarius nach Ost-Indien zu gehen. Er erkante diesen Antrag
als einen göttl. Ruf, darin wir ihn auch bestärckten, allein sein Vater wolte
nicht darein willigen. Als er uns dis entdeckte, sagten wir ihm, es rühre
die Weigerung seines Vaters blos daher, weil er von den Mißions-
Anstalten u. von dem wichtigen Amt eines Missionarii nicht hinlängliche
Kentnis habe, es würde aber, wenn er zu ihm reisete, u. mit ihm selber
spräche, seine Einwilligung leicht erhalten werden; auch der Umstand wäre
nicht zu vergeßen, daß Er durch Unterricht in der Sprache schon dazu bereitet sey.
Die Schwierigkeit wegen der Reisekosten wäre leicht zu heben. Mein Vater habe
mir geschrieben: Er wolle mich u. meinen Bruder gern sehen, weil ihm
mein starcker Wachsthum Sorgen machte; wir solten daher nach Rosen-
thal bey Berlin kommen, wo er seinen Schwager – den damahligen
Prediger Meerschneck besuchen wolte. Wir wolten diese Reise in Ge-
selschaft zu Fuße machen, welches und wenig kosten würde, von Berlin
aus könte er zu Waßer oder zu Lande leichtl. mit Gelegenheit über Cüstrin
nach Sonnenburg kommen. Er nahm diesen Vorschlag an, und wir giengen
bald darauf an einem Nachmittage nach Schortewitz zu dem Ehrwürdigen
Greise dem M. Sommer, blieben bey ihm Nacht, u. wurden wir von demselben
unter dem brünstigsten Gebet zu unsrer Reise gesegnet, u. Schwartz in