Aber am 28ten Junij bekahm folgende Nachricht: Ich wünsche daß Überbringer
dieses eine angenehme//re// Nachricht von unsern lieben nunmehro seeligen Herrn Neubauer
hätte mitbringen können. So aber hat es dem Herren anders gefallen, deßen
Wille doch allezeit gut bleiben muß. Gestern früh sind der Herr Elers und ich auf
seiner Stube gewesen, weil die Beschickung der Leiche erforderte ein und das an-
dere davon zuholen. Und weil er gegen jemand von einer schriftlichen in sei-
nem Pulpet liegenden Disposition seiner Begräbniß wegen gedacht, haben
wier solche gesucht und auch gefunden. Solchen seinen letzten Willen (wie
er diese Verordnung nennet) gemäß, werden wier ihn diesen Abend auf den
Andreas Gottes-Acker in der Stille begleiten, wie er denn alle ceremonien
insonderheit auch carmina, Abdanckung und Gedächtniß-Predigt decliniret
und zur Abkündigung des Alters bloß den Tag, seiner Gebuhrt, nehml.
den 2ten Febr. stil. vet. 1666. (als an welchem Tage er zu Desdorff im Hal-
berstädtschen von ehrlichen Eltern gebohren ist) gesetzet hat, und daß wei-
ter vom Lebens-Lauff nichts zu suchen sey. Seine wenige Verlassenschafft
an Büchern, Kleidern, Betten, Leinen-Zeuge, auch einigem Geräthe, hat er
seiner alten Mutter (die nun im 93ten Jahre ihres Alters ist) vermacht, wel-
cher es auch extradiret ist worden. Gott der dem Abraham aus
den Steinen Kinder erwecken kann, erwecke uns auch einen andern Neu-
bauer! Ich will auf folgendem Blatt nur noch eine Stelle aus Lütkemanns
Vorschmack göttlicher Güte hierzu setzen, die mier heute zu meiner Stär-
kung vor Augen kommen: Lütkemann V. G. G. 1. Theil. 8. Betrach-
tung:
dieses eine angenehme//re// Nachricht von unsern lieben nunmehro seeligen Herrn Neubauer
hätte mitbringen können. So aber hat es dem Herren anders gefallen, deßen
Wille doch allezeit gut bleiben muß. Gestern früh sind der Herr Elers und ich auf
seiner Stube gewesen, weil die Beschickung der Leiche erforderte ein und das an-
dere davon zuholen. Und weil er gegen jemand von einer schriftlichen in sei-
nem Pulpet liegenden Disposition seiner Begräbniß wegen gedacht, haben
wier solche gesucht und auch gefunden. Solchen seinen letzten Willen (wie
er diese Verordnung nennet) gemäß, werden wier ihn diesen Abend auf den
Andreas Gottes-Acker in der Stille begleiten, wie er denn alle ceremonien
insonderheit auch carmina, Abdanckung und Gedächtniß-Predigt decliniret
und zur Abkündigung des Alters bloß den Tag, seiner Gebuhrt, nehml.
den 2ten Febr. stil. vet. 1666. (als an welchem Tage er zu Desdorff im Hal-
berstädtschen von ehrlichen Eltern gebohren ist) gesetzet hat, und daß wei-
ter vom Lebens-Lauff nichts zu suchen sey. Seine wenige Verlassenschafft
an Büchern, Kleidern, Betten, Leinen-Zeuge, auch einigem Geräthe, hat er
seiner alten Mutter (die nun im 93ten Jahre ihres Alters ist) vermacht, wel-
cher es auch extradiret ist worden. Gott der dem Abraham aus
den Steinen Kinder erwecken kann, erwecke uns auch einen andern Neu-
bauer! Ich will auf folgendem Blatt nur noch eine Stelle aus Lütkemanns
Vorschmack göttlicher Güte hierzu setzen, die mier heute zu meiner Stär-
kung vor Augen kommen: Lütkemann V. G. G. 1. Theil. 8. Betrach-
tung:
Der Glaube freuet sich darüber, daß er so einen wunderthätigen
Gott hat, und setzet all sein Vertrauen auf ihn. Wie Gottes Güthe
wunderbahrlich; so soll auch unser Glaube wunderbahrlich seyn, wenn
es wunderlich stehet, und sagen: das gehöret mit zur wunderlichen
Güthe! Der Herr führet seine Heiligen wunderlich. – Hüte dich ja
liebe Seele, daß du dich nicht unterstehest Gott zumeistern, alldie-
weil du weissest, daß er wunderbahrlich ist, in seinem Thun. So
mustu ja auch zulaßen, daß er mit dier etwas wunderbahrlich spiele.
Keiner gedencke: Wenn es doch Gott so oder so mit mir machte;
Sollte es Gott so machen, wie ich wollte, wo würde die wunderliche Gü-
te bleiben? Der fromme Hiob konnte eine Zeitlang sich nicht
darein schicken, da er urtheilete nach seinen Sinnen, denn es ward
das Spiel so bund gemacht, doch muste er zu letzt bekennen: Ich ha-
be geredet, daß ich doch nicht verstanden, es ist //so// wunderbahrlich für
mier, daß ichs nicht verstehen kan C. 42,3. Gehets dier auch so wun-derlich