derlich, daß du dich darinnen nicht schicken kanst, so stelle dier nur die ge-
wisse Güte Gottes vor Augen, als wenn sie schon angefangen, was
sonderliches mit dir vorzunehmen.
Dazu hat Herr
Heinrich Milde, der die meiste Zeit bey dem Seeligen ge-
wesen, und solche Zeit über, daßjenige was vorgangen und gesprochen worden,
zu seiner eigenen Erbauung annotiret, nachfolgendes hiebey getragen:
Als ich
H. M. in der ersten Nacht zwischen d. 16
ten und 17
ten Junij bey dem
in Christo sel. entschlaffenen Herrn
George Heinrich Neubauern alleine
war, sprach er gleich bey meiner Ankunfft mit freudiger Munterkeit zu
m
mier, daß ich ihm aus dem Gesang-Buche, was
vorlesen, und auch daraus
singen sollte. Daher ich denn daßelbe als es mir gereichet wurde
n, ne-
ben mir legte, und nachdem der Scholar, welcher ihm zur Hand ging, zu
Bette war, solches wiederum, als es beliebet wurde ergriff, und einige
Verse aus dem Liede:
Auf Zion auf? auf Tochter säume nicht,
dein König kömt dich freundlich zuumarmen p stückweise laß;
da wier //
bey// denn Hauptsächlich //bey// den ersten und andern vers unsere er-
wekliche Unterredung hatten; als zum Exempel von der Herr-
lichkeit dieses Königes, von seinen freundlichen Umarmen,
von deßen brennenden Liebe gegen uns, von dem Mittleiden und
Erbarmen pp. auch wie man demselben mit Freuden solle unter-
than seyn. Nachdem er nun ein wenig geruhet, verlangete er
einen Trunck, sich daran zuerfrischen, und
w als wier wieder ins [Ge-]
spräch kahmen, redeten wir unter einander vom Lobe Gottes.
Da denn inzwischen der Wächter um 12 Uhr abrief; und weil der
Herr
Neubauer eben recht munter und erweckt war, so nahm ich
daher Gelegenheit und sprach zu ihm wie David im 119
ten Psalm
Vers 62 saget:
Zu Mitternacht stehe ich auf dier zudancken für die
Rechte deiner Gerechtigkeit, ingleichen wie Paulus u. Silas
im Gefängniß
um die Mitternacht. (Act. 16
. Vers 25) gebetet und
Gott gelobet hätten, ob wier auch ein Lob- und Danck-Lied anstim-
men wollten? sagte er mit Freuden; Ach ja. Drauff fing ich an
Herr Gott dich loben wier p. Dabey er denn sehr aufmerksahm
war und offte unter süßen Gebehrden leise nachsung. Nach deßen
Endigung fing ich das Lied an:
Alleine Gott in der Höh sey Ehre p.
welches er mit gar lieblicher Stimme gantz mitsung, und sich darauf
wieder zur Ruhe begab. Nach Verfließung einiger Zeit, als ihn
Gott vorher zu einen Kampf gestärket hatte, fing er mit gar kläg-
licher Stimme an:
Ach ich arme Creatur! Ach ich arme Creatur! Ach meine