wenn ich aus der Beicht käme, selbst zu ihm gehen, konte es
aber wegen eines gewißen Zufalles, der mich nöthigte zu
hause zu bleiben, nicht thun, schickte aber wieder an ihn,
und ließ nachfragen. Die Antwort ab war: Er hätte zwar
eine schlimme Nacht und viel phantasiren gehabt, er dächte aber
es solte das letzte mal seyn; Er habe doch Vormittags 2 Stunden
geschlaffen und sich im Schlaf recht erquicket und gestärcket be-
funden. Die Nacht darauf ist unser Herr Milde bey ihm geblie-
ben, der mir Sonntags früh referirte, daß er gar fein gewe-
sen, er habe mit ihm gesungen und viel erbauliches geredet.
Gestern als Montags früh kam iemand der bey ihm gewachet,
und brachte wieder keine gute Nachricht. Ich gieng dar-
auf frühe um 8 Uhr zu ihm, und hielte er davor, daß das
schwerste seiner Kranckheit vorbey; ich wünschte; daß diese seine
Meinung wahr sey, und er uns wieder geschencket würde,
indes wüste er daß homo und mortalis (ein Mensch und ein
sterblicher) Synonyma wären, welches er mit großem Nach-
druck affirmirte. Weil er aufzustehen genöthiget ward, schied
ich ein wenig von ihm. Um 10 Uhr aber begab mich wieder
zu ihm, und blieb bis nach 11. So schlimm er mir in der Stunde
von 8 bis 9. vorkommen war, so wohl gefiel er mir in der
andern Stunde von 10 bis 11. daß ich auch mit sehr guter Hofnung
von ihm gangen bin. Gestern aber ist Herr D. Richter und Herr D.
Becker bey ihm gewesen, die seinen Zustand gefährl. gehal-
ten. Die vergangene Nacht darauf hat unser Inspector men-
sarum