in seinem Thun. So must du ja zu laßen, daß er auch mit dir etwas
wunderlich spiele. Keiner gedencke: Wenn es doch GOtt so oder so
mit mir machte; Solte es GOtt so machen, wie ichs wolte, wo
würde die wunderliche Güte bleiben? Der fromme Hiob konte ei-
ne Zeitlang sich nicht darein schicken, da er urtheilete nach seinen
Sinnen, denn es ward das Spiel so bunt gemacht, doch muste er zuletzt
bekennen: Ich habe geredet, das ichs doch nicht verstanden, es ist so
wun-
derbarlich vor mir, daß ichs nicht verstehen kan C. 42,3. Gehets dir
auch so wunderlich, daß du dich darein nicht schicken kanst, so stelle dir
nur die gewiße Güte GOttes vor Augen, als wenn sie schon angefangen
was sonderliches mit dir vorzunehmen. Dazu hat Herr Heinrich
Milde, der die meiste Zeit bey dem Sel. gewesen, und solche Zeit ü-
ber dasjenige, was vorgegangen u. gesprochen worden, zu sei-
ner eigenen Erbauung annotiret, nun nachfolgendes alles vol-
lends hiebey getragen: Als ich H. M. in der ersten Nacht zwi-
schen den 16.den und 17.den Jun. bey dem in Christo Sel. entschla-
fenen Herrn George Heinrich Neubauern allein war, sprach Er gleich
bey meiner Ankunfft mit freudiger Munterkeit zu mir, daß ich ihm aus
dem Gesangbuch was vorlesen, u. auch daraus singen solte. Daher
ich denn daßelbe, als es mir gereichet wurde, neben mir legte, u.
nachdem der Scholar, welcher ihm zur Hand gieng, zu Bette war, solches
wiederum, als es beliebet wurde ergriff, und einige Verse aus dem
Liede: Auf Zion auf! Auf Tochter säume nicht, dein König komt
dich freundlich zu umarmen p
Stückweise laß; da wir denn hauptsäch-
lich bey dem 1.sten u. 2dern Vers absonderlich unsere erweckliche Un-
terredung hatten; als Z. E. von der Herrlichkeit dieses Königes, von
seinem freundl. Umarmen, von deßen brennenden Liebe gegen uns,
von dem Mittleyden und Erbarmen pp. auch wie man demselben mit
Freuden solle unterthan seyn. Nachdem er nun ein wenig geruhet,
verlangete Er einen Trunck sich daran zu erfrischen, u. als wir wieder ins
Ge-