Gespräch kamen, redeten wir untereinander vom dem Lobe GOttes. Da denn
inzwischen der Wächter um 12 Uhr abrief; und weil der Herr Neubauer eben
recht munter u. erweckt war, so nahm ich daher Gelegenheit u. sprach
zu ihm, wie David im 119 Psalm (v. 62.) sage: zu Mitter-Nacht stehe ich auf,
dir zu dancken für die Rechte deiner Gerechtigkeit, ingleichen wie Pau-
lus u. Silas im Gefängniß um die Mitternacht. (Actor. XVI. 25) gebe-
tet u. GOtt gelobet hätten, ob wir auch ein Lob- u. Danck-Lied anstim-
men wolten? sagte er mit Freuden: Ach ja! Darauf fieng ich an:
Herr GOtt dich loben wir p dabey er denn sehr aufmercksam war,
und ofte mit süßen Geberden leise nachsung. Nach deßen Endigung
fieng ich das Lied an: Allein Gott in der Höh sey Ehre p welches
er mit gar lieblicher Stimme ganz mitsung, und sich darauf wie-
der zur Ruhe begab. Nach Verfließung einiger Zeit, als ihn GOtt vor-
hero zu einem Kampf gestärcket hatte, fieng er mit gar kläglicher
Stimme an: Ach ich arme Creatur! ach ich arme Creatur! ach meine
Sünden, meine Sünden haben meinen Jesum oft betrübt; da er
nun hierauf stille ward, sprach ich: Mein lieber Herr Neubauer, be-
dencken Sie, was dabey stehet (nemlich in dem Liede: Ach was
soll ich Sünder machen Vers 2) es heißet weiter: doch weiß ich, daß
er mich liebt. Ach ja! sprach er: das ist wahr: Zwar es haben meine
Sünden, meinen JEsum oft betrübt, doch weiß ich, daß er mich liebt:
welches er denn mehrmahlen sehr beweglich wiederholete. Füh-
rete auch darauf aus der Geschichte Davids ein und anders, wie-
wol ohne völlige Connexion an, nennete mich darauf mit Namen
u. sprach, ich solte es repetiren. Da ich denn von Christo aus den Psal-
men Davids anfing, und er alles mit sonderbarer attention an-
hörete. Ob nun wol von den Patienten bisweilen etwas so zur
Sache nicht dienete, mit vorgebracht wurde; zumal wenn sein Ge-
müthe von der Hitze eingenommen war: so erhellet doch aus fol-
gender relation offenbar, daß er im völligen Besitz u. Gebrauch
inzwischen der Wächter um 12 Uhr abrief; und weil der Herr Neubauer eben
recht munter u. erweckt war, so nahm ich daher Gelegenheit u. sprach
zu ihm, wie David im 119 Psalm (v. 62.) sage: zu Mitter-Nacht stehe ich auf,
dir zu dancken für die Rechte deiner Gerechtigkeit, ingleichen wie Pau-
lus u. Silas im Gefängniß um die Mitternacht. (Actor. XVI. 25) gebe-
tet u. GOtt gelobet hätten, ob wir auch ein Lob- u. Danck-Lied anstim-
men wolten? sagte er mit Freuden: Ach ja! Darauf fieng ich an:
Herr GOtt dich loben wir p dabey er denn sehr aufmercksam war,
und ofte mit süßen Geberden leise nachsung. Nach deßen Endigung
fieng ich das Lied an: Allein Gott in der Höh sey Ehre p welches
er mit gar lieblicher Stimme ganz mitsung, und sich darauf wie-
der zur Ruhe begab. Nach Verfließung einiger Zeit, als ihn GOtt vor-
hero zu einem Kampf gestärcket hatte, fieng er mit gar kläglicher
Stimme an: Ach ich arme Creatur! ach ich arme Creatur! ach meine
Sünden, meine Sünden haben meinen Jesum oft betrübt; da er
nun hierauf stille ward, sprach ich: Mein lieber Herr Neubauer, be-
dencken Sie, was dabey stehet (nemlich in dem Liede: Ach was
soll ich Sünder machen Vers 2) es heißet weiter: doch weiß ich, daß
er mich liebt. Ach ja! sprach er: das ist wahr: Zwar es haben meine
Sünden, meinen JEsum oft betrübt, doch weiß ich, daß er mich liebt:
welches er denn mehrmahlen sehr beweglich wiederholete. Füh-
rete auch darauf aus der Geschichte Davids ein und anders, wie-
wol ohne völlige Connexion an, nennete mich darauf mit Namen
u. sprach, ich solte es repetiren. Da ich denn von Christo aus den Psal-
men Davids anfing, und er alles mit sonderbarer attention an-
hörete. Ob nun wol von den Patienten bisweilen etwas so zur
Sache nicht dienete, mit vorgebracht wurde; zumal wenn sein Ge-
müthe von der Hitze eingenommen war: so erhellet doch aus fol-
gender relation offenbar, daß er im völligen Besitz u. Gebrauch
seines