nach demselben muß er sterben. Er wäre schon so meist
hindurch. Gestern als Montags früh kam der alte
Rudolph, der bey ihm die vorhergehende Nacht gewachet,
und brachte wieder keine gute Nachricht. Icn gieng darauf
früh um 8 Uhr zu ihm, und konnte ihm wohl ansehen
daß er viel Hitze haben mußte; doch wie ich fragte:
wie er sich befände, antwortete er mir auf Lateinisch:
ich glaube, daß meine cur geendet sey: ich fragte, wie
er seine cur[?] geendet nennen könne? und er antw.
wie ich das Werck der Erlösung geendet nennen kan.
Denn wenn man sich ausgeweinet und ausgebetet
hat, so bringt man den was, davon mansich Nah-
rung //haben// kann. Diß applicirt er darauf, daß das schwerste
seiner Kranckheit vorbey wäre, und nun habe er, nach-
dem er in acht tagen nichts essen auch fast nicht
trincken können, eine Suppe zu sich genommen, die
seinem alten Magen wie eine Milch gewesen sey.
Ich wünschte, daß es so seyn mögte, als er sagte, und
er uns wieder geschenket würde, in deß wüßte er, daß
homo und mortalis (ein Mensch und ein Sterblicher) Syno-
nyma (einerley) wäre. Diß affirmirte er mit grossem Nach-
druck, und ich fuhr fort ihn zu fragen: weil seine
Umstände bey dem Waysenhause sonderbar wären, so
mögte er mir doch sagen, ob alles, was er untern
Händen hätte, so verwahret wäre, daß keine untreue
hindurch. Gestern als Montags früh kam der alte
Rudolph, der bey ihm die vorhergehende Nacht gewachet,
und brachte wieder keine gute Nachricht. Icn gieng darauf
früh um 8 Uhr zu ihm, und konnte ihm wohl ansehen
daß er viel Hitze haben mußte; doch wie ich fragte:
wie er sich befände, antwortete er mir auf Lateinisch:
ich glaube, daß meine cur geendet sey: ich fragte, wie
er seine cur
wie ich das Werck der Erlösung geendet nennen kan.
Denn wenn man sich ausgeweinet und ausgebetet
hat, so bringt man den was, davon man
rung //haben// kann. Diß applicirt er darauf, daß das schwerste
seiner Kranckheit vorbey wäre, und nun habe er, nach-
dem er in acht tagen nichts essen auch fast nicht
trincken können, eine Suppe zu sich genommen, die
seinem alten Magen wie eine Milch gewesen sey.
Ich wünschte, daß es so seyn mögte, als er sagte, und
er uns wieder geschenket würde, in deß wüßte er, daß
homo und mortalis (ein Mensch und ein Sterblicher) Syno-
nyma (einerley) wäre. Diß affirmirte er mit grossem Nach-
druck, und ich fuhr fort ihn zu fragen: weil seine
Umstände bey dem Waysenhause sonderbar wären, so
mögte er mir doch sagen, ob alles, was er untern
Händen hätte, so verwahret wäre, daß keine untreue