hendes Gebäude für die Missionsbibliothec (dicht an der Kirche) auf-
führen, das ihn über tausend Thaler gekostet hat. Auf solche und
ähnliche Weise verwendete der unsterbliche Gericke – (N. B. sein Ge-
dächtnis wird wenigstens unsterblich und im Seegen bleiben - ) sein
eignes Vermögen – nicht zu seinem Privat Nutzen – sondern zum
allgemeinen Besten der ganzen Mission. – Würde das wohl
irgend einer von den Englischen und deutschen Dienern des
Wortes Gottes in Europa – zu thun bereit seyn? – in der That,
eine interessante Frage - deren Beantwortung ich nicht zu ver-
nehmen, wünsche. - Sie, liebster Herr Bruder, können
diese Todes Post dem Herrn Doctor Andreas Hutteman in London
erst auf eine etwas entfernte - und by Degrees nähere Wei-
se – mittheilen, wofern er sie nicht schon durch seinen hiesigen Herrn
Bruder – eher erfahren hat – damit derselbe seine Frau Schwe-
ster
(die nun verwittwete Madame Gericke) allmählig -
davon informire! –, Gott verleyhe, daß die arme Frau
den Donnerschall dieser Todesbothschafft, standhafft ertragen
möge – u. nicht ganz trostlos werde!! Grüssen Sie dieselbe,
seyn Sie so gütig, von mir und meiner Frau – herzlich – u. auch
den kleinen William Hunter, wo Sie ihn zusehen bekommen!
Er ist seinem GroßPapa (den er gar herzlich lieb hatte)
sehr ähnlich im Gange - wie auch an den Ohren u. Farbe der
Haare
. Er ist von sehr lebhafftem Temperamente und besitzt
viel Klugheit! Seinen Großpapa ahmte er in allen Stücken
nach – im Bethen – Singen – Lesen u. auch in Mienen! – und
kam alle Sonntage regelmäßig in die Malabarische, Portugie-
sische
u. Englische Kirche. – Als ich an einem Sonntage Por-
tugiesisch predigte u. schon auf der Kanzel stand, so kam der
kleine Knabe in seinem grünen Husaren Habit mit angezo-
genen Husaren Stiefeln auch herein – u. hatte seines Groß-
Papas weiße Ueberschlägel um den Hals - und ein groß
Paquet Bücher unterm Arm
- und so setzte er sich mit ei-
ner sehr ernsthafften Miene grade unter die Portugie-
sischen Weiber
- und sah mich mit unverwanndten Augen
und gefalteten Händen – an! Sie können sich leicht denken,
daß bei einem solchen seltsamen Anblick – alle Attention
der Zuhörer dahin gieng – und auch ich muste nolens
volens bald Amen machen - : denn es war fast unmög-
lich sich des Lächelns zuerwähren. – Die Ueberschlägel
hatte er dem Großpapa heimlich weggenommen – und //sie// wa-
ren bei nahe einen ganzen Fuß lang. – Ob er gleich
nicht malabarisch lesen konnte, so brachte er doch Malabarische
Bücher mit sich in die Kirche – u. sang u. bethete mit