ckles verblendetes Hertz. Es ist und Bleibt wahr, daß ich
vor diesem keinen Punckt in der heil. Schrifft verstanden habe,
als wäre es falsch, ob ich gleich meinte, ich verstünde es wohl.
ich fand daß ich darinnen einen großen Irrthum und Falschheit
begangen habe; es Bleibet wahr, was Paulus schreibet von dem
Zustand eines natürl[ich]en fleischl[ich]en unbekehrten Menschen 1 Cor: 2. Vers 14. der
natürl[ich]e Mensch vereinet nichts vom Geiste Gottes, es ist ihm eine
Thorheit, und kan es nicht erkennen, denn es mus geistl. gerichtet
seyn, u.s.w. daß ich wider zu meinem Vorhaben komme.
10). Es begab sich einmal auf einen Sontag, da ging ich aufs
Feld, daß ich beßere Gelegenheit haben möchte mein Innerl[ich]es
zu betrachten: Indem ich meinen Zustand fleißig erwogen und be-
trachtete, entstund in mir eine große Angst, Schrecken und
Betrübniß. Ich wüste nicht wo aus noch ein, mich deuchte
ich möchte wohl gar verlohren seyn, meinem Hertz folgte ein
Weh auß das andre; ich dachte, was fang ich an, wie
mache ichs, ist denn vor dich kein Rath mehr vorhanden, kanstu
denn nicht in einen andern Zustand gelangen? Endl. kam mir in
Sinn, wie daß ich oft gelesen habe; daß der HERR Buße an-
nehme für die Sünde, daß auch ehemals große Sünder sind
erfunden worden, jedoch aber, wenn sie sich bekehrt und abgelaßen
von ihren Sünden, so habe Sie der Herr unser Gott angenommen,
als Seine Liebste Kinder. Ich dachte bey mir selbst. O! wie gut
werden sie es haben, so gut kanst du es auch haben, wenn du dich
zu ihm bekehrest, abläßt von deinem Sünden-Wesen. Es machte
mir einen