rath gehabt, wie auch bekandt, daß ich 9 Jahr als ein solcher, gar
nichts erwerben oder vedienen können, jedoch hat mir Gott schon so
viel bescheret zu allen Zeiten, zu Unterhaltung meines Lebens, Er
der treue Gott, erwecket mir noch immerdar gute Hertzen, die mir
was mittheilen u. zu Hülfe kommen, daß ich denn äußerl[ichen] nach,
noch niemals große Noth gehabt, das weis ich gantz gewis, daß
mir Gott Hinfort schon so viel Bescheren wird, als ich brauche zu
Unterhaltung dieses Lebens, so fern ich trachte nach seiner Gerechtig-
keit u. wahrem Glauben erfunden zu seyn an J. C. Gott der mir es
versprochen hat, ist treu. Matth. VI,25-34. I Petr. V.7. Ebr. 13,5. Luc: 22, //22//
Psalm 55,23. Psalm 37,25. Vers 3,4,5. Was meine Nahrung betrifft habe ich, Gott
sey Danck nicht viel Sorge u. Bekümmerniß in meinem Hertzen; wenn
mir auf der andern Seite, die Buße, der wahre Glaube in dem
Erkentniß Gottes, u. mein Böses, widerspenstiges Fleisch u. Blut
die Welt u. der Satan mit seinen Versuchungen u. Sichtungen mir nicht
mehr Sorge u. Bekümmernis zufügte, so hätte ich gantz ein Leichtes
Hertz: Aber dieses macht mir so viel zu schaffen, daß ich oft nicht
weis, wo aus noch ein.
17. Auch deswegen habe ich in dieser Zeit oft manchmal, Betrübniß da-
rüber, daß ich keinen Beruf habe, ich als ein Mißiggänger erfunden
werde, es dünckt mich oft, ich wolte gern auch diese Zeit noch erleben,
daß ich zu einem ordentl[ich]en Beruf konte gelangen, daß ich wißen könte zu
was ich wäre in der Welt, auch deßwegen habe ich Gott oftmals gebethen,
daß er mir zu was verhelfen wolle, so fern es sein Wille sey, da-
rinnen ich ihn und meinem Nächsten dienen möchste; darinn hat mich auch
mein Gott erhöret, u. gewähret, u. hat mich nun der Liebe Gott zu
einem