Charleston in mehrerer Gewißheit. Wegen des neuen Glauchischen Gesangbuchs ist hier keine
Schwierigkeit, da die Numern die nehmlichen sind als in den alten Gesangbuch so verur-
sacht es keine Störung beym Gottesdienst. Gesangbücher und Bibeln werden hier mit Wil-
ligkeit bezahlt. Nach Artzeney ist man besonders begierig. Hier muß man die Doctoren
sehr theuer bezahlen, und ihre Artzeney thut nicht die Wirkung als die Hallische. Aus der
Unterschrift der Namen der GemeinGlieder kann ersehen werden, daß ich in äusserlicher
Ruhe mit ihnen lebe, ob es gleich nicht an manchen unruhigen Geistern fehlt, diese werden
aber auch wohl fast an allen Orten gefunden. Diejenigen welche weit von mir wohnen,
und diese sind in mancher Rücksicht noch die nützlichsten lesen des Sonntags in ihren Häusern
ihre Predigten, wenn sie durch die Witterung abgehalten werden, sich in der öffentlichen
Versammlung einzufinden. Daher hat man auch noch ein Verlangen nach Predigtbüchern. Alle
MinisterialVerrichtungen sind hier umsonst . Wegen dem Heiligen Abendmahl habe ich manches
erdulten müssen. Aber die Leute die gemeiniglich zu der Zeit wenn es gehalten werden
sollte, Unruhen anfingen schimpften und schmähten wenn sie davon zurückbleiben mu-
sten, sind jetzt aus der Zeit. Die Wahl der Trustees und Church Wardens lief am 14.
April gantz ruhig ab. Sie muß alle mahl von 10 Uhr Vormittag bis 2 Uhr nachmittag sehr
püncktlich beobachtet werden. Von 8 bis 10 Uhr früh ist gottesdienstliche Versammlung
und Predigt. Hier singen wir nur ein Lied, und an statt der Episteln und Evangelien lese
ich alle mahl ein gantzes Capitel aus der Heiligen Schrift woraus auch der Text genom-
men wird. Man ist hier nicht so gebunden wie in Deutschland. Wenn die jährliche Wahl ge-
schehen ist ruffen mich 2 Vorsteher zum Gebeth wo wir ein Lied singen und dann nieder-
fallen und dem HErrn die Angelegenheiten seines Reichs demüthig vortragen und aller
Gemeinen und besonders der Missionen gedenken. Auch mit der Wahl habe ich nichts zu
thun. Es wurden auch vor einiger Zeit manche aufgeweckt, aber die Sorgen der Nah-
rung haben sie wieder eingeschläfert. Wenn ich zu christlich denkenden Leuten komme,
so bethen wir mit einander ehe wir auseinander gehen. Ob dieses gleich ein geringes
Ansehen vor Menschen hat, so bleibt es doch nicht ohne Segen. Der die Hertzen prüfet
beurtheilt es anders als Menschen die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten. Für
alle Wohlthaten die mir Ew. Hochwürd. seit meinen Hierseyn erwiesen haben, dan-
cke ich mit gerührten und aufrichtigen Hertzen. Der HErr vergelte es in Zeit und Ewig-
keit an Ihnen und Dero hochgeschätzten Familie. Er stärke bey den herannahenden
Alter Leibes und Seelen Kräfte. Er erhalte die Anstallten in Halle und die Mission
bis ans Ende der Tage!
Schwierigkeit, da die Numern die nehmlichen sind als in den alten Gesangbuch so verur-
sacht es keine Störung beym Gottesdienst. Gesangbücher und Bibeln werden hier mit Wil-
ligkeit bezahlt. Nach Artzeney ist man besonders begierig. Hier muß man die Doctoren
sehr theuer bezahlen, und ihre Artzeney thut nicht die Wirkung als die Hallische. Aus der
Unterschrift der Namen der GemeinGlieder kann ersehen werden, daß ich in äusserlicher
Ruhe mit ihnen lebe, ob es gleich nicht an manchen unruhigen Geistern fehlt, diese werden
aber auch wohl fast an allen Orten gefunden. Diejenigen welche weit von mir wohnen,
und diese sind in mancher Rücksicht noch die nützlichsten lesen des Sonntags in ihren Häusern
ihre Predigten, wenn sie durch die Witterung abgehalten werden, sich in der öffentlichen
Versammlung einzufinden. Daher hat man auch noch ein Verlangen nach Predigtbüchern. Alle
MinisterialVerrichtungen sind hier umsonst . Wegen dem Heiligen Abendmahl habe ich manches
erdulten müssen. Aber die Leute die gemeiniglich zu der Zeit wenn es gehalten werden
sollte, Unruhen anfingen schimpften und schmähten wenn sie davon zurückbleiben mu-
sten, sind jetzt aus der Zeit. Die Wahl der Trustees und Church Warden
April gantz ruhig ab. Sie muß alle mahl von 10 Uhr Vormittag bis 2 Uhr nachmittag sehr
püncktlich beobachtet werden. Von 8 bis 10 Uhr früh ist gottesdienstliche Versammlung
und Predigt. Hier singen wir nur ein Lied, und an statt der Episteln und Evangelien lese
ich alle mahl ein gantzes Capitel aus der Heiligen Schrift woraus auch der Text genom-
men wird. Man ist hier nicht so gebunden wie in Deutschland. Wenn die jährliche Wahl ge-
schehen ist ruffen mich 2 Vorsteher zum Gebeth wo wir ein Lied singen und dann nieder-
fallen und dem HErrn die Angelegenheiten seines Reichs demüthig vortragen und aller
Gemeinen und besonders der Missionen gedenken. Auch mit der Wahl habe ich nichts zu
thun. Es wurden auch vor einiger Zeit manche aufgeweckt, aber die Sorgen der Nah-
rung haben sie wieder eingeschläfert. Wenn ich zu christlich denkenden Leuten komme,
so bethen wir mit einander ehe wir auseinander gehen. Ob dieses gleich ein geringes
Ansehen vor Menschen hat, so bleibt es doch nicht ohne Segen. Der die Hertzen prüfet
beurtheilt es anders als Menschen die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten. Für
alle Wohlthaten die mir Ew. Hochwürd. seit meinen Hierseyn erwiesen haben, dan-
cke ich mit gerührten und aufrichtigen Hertzen. Der HErr vergelte es in Zeit und Ewig-
keit an Ihnen und Dero hochgeschätzten Familie. Er stärke bey den herannahenden
Alter Leibes und Seelen Kräfte. Er erhalte die Anstallten in Halle und die Mission
bis ans Ende der Tage!
Ew. Hochwürd.gehorsamster Diener
Johann Ernst Bergmann.