Viele Gefälligkeiten und Freundschaftsdienste erwies mir und meinem Sohne der verewigte Dr. K[ollock] wir konnten so wohl mit
ihm übereinstimmen. Er liebte Christus aufrichtig, ich und mein Sohn haben manche kraftvolle und eindringende Predigten
von ihm gehört er gab auch vor einigen Jahren einen Band von Predigten heraus, welche er in Savannah gehalten hatte.
Er liebte die deutsche Sprache, verstand deutsch konnte es aber nicht aussprechen lernen. Seine Unterredungen mit
mir waren immer von wichtigen Inhalt. Die Geschichte der Saltzburger von welcher ich ihm eine Beschreibung gab, und der
Zustand des Christenthums in Deutschland wurden seiner besondern Aufmercksamkeit gewürdiget. Den ver//e//wigten Stifter des
Waisenhauses A[ugust] H[ermann] Franke den verklärten Caspar Lavater und den sel. Bengel bewunderte er als Männer von gantz be-
sonderer Frömmigkeit. Franckens Andencken wird auch in Engelland bey den Dissentern in gesegneten Andencken bleiben,
ich habe selbst manche wichtige Zeugnisse davon gelesen. Es würde zu weitläuftig werden alles zu beschreiben. – Der Abruf
des nun vollendeten D[okto]r Kollocks wird mir noch mehr eindringend, da die Stadt Savannah am 11. Jan. h. a. durch einen schröcken-
vollen Brand heimgesucht ward, der fast beispiellos in den vereinigten Staaten ist. 463 Familien Wohnungen (Tenements),
die schönsten und feinsten Häuser welche eine Zierde der Stadt waren wurden in einigen Stundten ein Raub der unaufhaltsamen
Flammen, daß man jetzt nichts als einen Hauffen von Ruinen siehet. Hätte sich der Wind nach Norden gedrehet, so wäre die gantze Stadt
durch den überdies, noch, schröcklichen Brandt, gantz zerstört worden. Nur zwey Menschen fanden dabey ihren Todt. Der Verlust, wel-
chen Savannas Einwohner litten wird zu 4 Millionen Dollars, und alles zusammengenommen zu 10 Millionen geschätzt. 1796
den 26. Novbr. wo Savannah den ersten grosen Brandt erfuhr, belief sich der Verlust auf 1 Million.
ihm übereinstimmen. Er liebte Christus aufrichtig, ich und mein Sohn haben manche kraftvolle und eindringende Predigten
von ihm gehört er gab auch vor einigen Jahren einen Band von Predigten heraus, welche er in Savannah gehalten hatte.
Er liebte die deutsche Sprache, verstand deutsch konnte es aber nicht aussprechen lernen. Seine Unterredungen mit
mir waren immer von wichtigen Inhalt. Die Geschichte der Saltzburger von welcher ich ihm eine Beschreibung gab, und der
Zustand des Christenthums in Deutschland wurden seiner besondern Aufmercksamkeit gewürdiget. Den ver//e//wigten Stifter des
Waisenhauses A[ugust] H[ermann] Franke den verklärten Caspar Lavater und den sel. Bengel bewunderte er als Männer von gantz be-
sonderer Frömmigkeit. Franckens Andencken wird auch in Engelland bey den Dissentern in gesegneten Andencken bleiben,
ich habe selbst manche wichtige Zeugnisse davon gelesen. Es würde zu weitläuftig werden alles zu beschreiben. – Der Abruf
des nun vollendeten D[okto]r Kollocks wird mir noch mehr eindringend, da die Stadt Savannah am 11. Jan. h. a. durch einen schröcken-
vollen Brand heimgesucht ward, der fast beispiellos in den vereinigten Staaten ist. 463 Familien Wohnungen (Tenements),
die schönsten und feinsten Häuser welche eine Zierde der Stadt waren wurden in einigen Stundten ein Raub der unaufhaltsamen
Flammen, daß man jetzt nichts als einen Hauffen von Ruinen siehet. Hätte sich der Wind nach Norden gedrehet, so wäre die gantze Stadt
durch den überdies, noch, schröcklichen Brandt, gantz zerstört worden. Nur zwey Menschen fanden dabey ihren Todt. Der Verlust, wel-
chen Savannas Einwohner litten wird zu 4 Millionen Dollars, und alles zusammengenommen zu 10 Millionen geschätzt. 1796
den 26. Novbr. wo Savannah den ersten grosen Brandt erfuhr, belief sich der Verlust auf 1 Million.
Es sind schon bedeutende Summen von manchen Orten Georgiens, und auch aus andern Staaten den Verunglückten
in Savannah zugesendet worden. Im Septbr. war ein Feuer in Augusta in Georgien, wo nur einige Häuser ab-
brannten. Bedeutender war fast zu eben der Zeit der Brandt welcher Wilmington in N[ord]Carolina erfuhr, wo nebst 200
Häusern, die Hälfte der Stadt, und eine grose Presbyterianer Kirche durch die Flammen zerstört wurden. In den Zeitun-
gen liest man nicht selten von traurigen Ereignissen, wie heftige Stürme und WirbelWinde (Tornados) grose Zerstörungen
anrichten WohnHäuser entweder abdecken oder niederreissen wobey auch bisweilen Menschen getödet werden, von den NebenGe-
bäuden bleibt nichts stehen. Selbst Georgien ist solchen verwüstenden Stürmen unterworffen, wovon man in den ehemali-
gen hiesigenDiarien nichts findet. Auch werden fast immer Mordthaten verübt, von heimlichen Auflaurern hinter den
Bäumen und Büschen, wo man sie nicht erwartet. Manche solcher grausamen Thaten sind unmenschlich, und man kann sie nicht
ohne Schauder und Entsetzen lesen. Auch ist es höchst betrübt, daß Mörder welchen das Obergericht die TodesStraffe
anerkannt von der jährlichen Zusammenkunft in Milledgeville wieder freygesprochen werden. Hier wird also der gefährliche
Grundsatz des David Humes begünstigt. Wenn solche offenbare Ungerechtigkeiten wieder göttliche und menschliche Gesetze
und Rechte immer mehr überhand nehmen, so werden Blutschulden über ein solches Land gebracht. Man will also Genes. 9,12
Exod. 21, 12 Levitic. 24, 17 Numbr. 35, 30. 33 , wenn es den Leuten fürgestellt wird, nicht mehr gelten lassen. Wie elend ist
die Ausflucht, daß man verwegen ausspricht, daß Alte Testament gieng uns nichts mehr an. Traurig! Daß hier Leute von der
äussersten Ruchlosigkeit öffentliche Aemter verwalten, und noch darzu auf die Bibel schwören lassen, über welche sie hernach öffent-
lich spotten. Erfreuend ist es nun desto mehr daß die MissionsAngelegenheiten in den nördlichen Staaten, und
besonders in NeuEngland mit grosem Eifer befördert werden. Die Indianer werden civilisirt, und immer mehrere Missionarien
werden zu ihnen gesendet, es werden Schulen errichtet, und das Evangelium wird ihnen zum Heil und Segen verkündiget. Es sind Missio-
narien nach Asien und den südlichen Ocean, wo die Südsee Inseln liegen, aus diesen Staaten gesendet worden. In Asien hat die Mission
mit grosen Schwierigkeiten zu kämpfen, manche sind schon zu ihres HErren Freude eingegangen. Es werden nun andere nachgesendet. Da
das MissionsInstitut bedeutende Fonds hat, und die amerikanische Handlung sich immer mehr ausbreitet, so hat Amerika in dieser Rücksicht
grose Vortheile vor Deutschland. Im vorigen Jahre den 26. Jan. durchreiste ein Missionair Georgien the Revd. Pliny Fisk , der
er bey mir einkehrte und mir ein EmpfehlungsSchreiben von dem nun sel. Dr. Kollock überreichte. Er schenckte mir 3 Exemplare eines kleinen
Büchelgens (Pamphlet) wenn ich 2 Exemplare austheilte. Es besteht aus 94 p[ages]. Conversion of the world, or the claim of six hundred millions,
and the ability and Duty of the Church respecting them. – Second Edition. Andover. 1818. – Es ist von zwey amerikanischen Missionarien
brannten. Bedeutender war fast zu eben der Zeit der Brandt welcher Wilmington in N[ord]Carolina erfuhr, wo nebst 200
Häusern, die Hälfte der Stadt, und eine grose Presbyterianer Kirche durch die Flammen zerstört wurden. In den Zeitun-
gen liest man nicht selten von traurigen Ereignissen, wie heftige Stürme und WirbelWinde (Tornados) grose Zerstörungen
anrichten WohnHäuser entweder abdecken oder niederreissen wobey auch bisweilen Menschen getödet werden, von den NebenGe-
bäuden bleibt nichts stehen. Selbst Georgien ist solchen verwüstenden Stürmen unterworffen, wovon man in den ehemali-
gen hiesigenDiarien nichts findet. Auch werden fast immer Mordthaten verübt, von heimlichen Auflaurern hinter den
Bäumen und Büschen, wo man sie nicht erwartet. Manche solcher grausamen Thaten sind unmenschlich, und man kann sie nicht
ohne Schauder und Entsetzen lesen. Auch ist es höchst betrübt, daß Mörder welchen das Obergericht die TodesStraffe
anerkannt von der jährlichen Zusammenkunft in Milledgeville wieder freygesprochen werden. Hier wird also der gefährliche
Grundsatz des David Humes begünstigt. Wenn solche offenbare Ungerechtigkeiten wieder göttliche und menschliche Gesetze
und Rechte immer mehr überhand nehmen, so werden Blutschulden über ein solches Land gebracht. Man will also Genes. 9,12
Exod. 21, 12 Levitic. 24, 17 Numbr. 35, 30. 33 , wenn es den Leuten fürgestellt wird, nicht mehr gelten lassen. Wie elend ist
die Ausflucht, daß man verwegen ausspricht, daß Alte Testament gieng uns nichts mehr an. Traurig! Daß hier Leute von der
äussersten Ruchlosigkeit öffentliche Aemter verwalten, und noch darzu auf die Bibel schwören lassen, über welche sie hernach öffent-
lich spotten. Erfreuend ist es nun desto mehr daß die MissionsAngelegenheiten in den nördlichen Staaten, und
besonders in NeuEngland mit grosem Eifer befördert werden. Die Indianer werden civilisirt, und immer mehrere Missionarien
werden zu ihnen gesendet, es werden Schulen errichtet, und das Evangelium wird ihnen zum Heil und Segen verkündiget. Es sind Missio-
narien nach Asien und den südlichen Ocean, wo die Südsee Inseln liegen, aus diesen Staaten gesendet worden. In Asien hat die Mission
mit grosen Schwierigkeiten zu kämpfen, manche sind schon zu ihres HErren Freude eingegangen. Es werden nun andere nachgesendet. Da
das MissionsInstitut bedeutende Fonds hat, und die amerikanische Handlung sich immer mehr ausbreitet, so hat Amerika in dieser Rücksicht
grose Vortheile vor Deutschland. Im vorigen Jahre den 26. Jan. durchreiste ein Missionair Georgien the Revd. Pliny Fisk , der
er bey mir einkehrte und mir ein EmpfehlungsSchreiben von dem nun sel. Dr. Kollock überreichte. Er schenckte mir 3 Exemplare eines kleinen
Büchelgens (Pamphlet) wenn ich 2 Exemplare austheilte. Es besteht aus 94 p[ages]. Conversion of the world, or the claim of six hundred millions,
and the ability and Duty of the Church respecting them. – Second Edition. Andover. 1818. – Es ist von zwey amerikanischen Missionarien