See kranck war. Die Krankheit hielt aber nicht länger als drey Tage an, dann er-
holte ich mich wieder. Gott sey dafür gelobet, daß Er mir nicht mehr auflegte, als
ich ertragen konte. Er hat mich hier meht gestärkt, als ich mirs hätte denken können.
Meine Gedanken waren zu der Zeit folgende. Wenn sich die Seefahrt so anfängt,
wie wird das in der Zukunft werden. Aber nach stürmischen Wetter genießt man
auch viele frohe, heitere und angenehme Tage. Und das traurige Andenken an
das Vergangene verschwindet, durch die Vorstellung, daß der HErr alles wohl-
macht. Und Er hat auch alles wirklich wohlgemacht. Wir haben mehrere
heitere, als trübe Tage gehabt. Der Herr Kapitain hat sich sehr freundschaftlich
gegen mich in meiner Kranckheit bewiesen. Er sprach mir immer Muth zu. [D]as
bewirkte dann so viel auf meiner Seite, daß mir die folgenden Seestürme und hefti-
gen Windwogen bey weitem nicht so fürchterlich waren, als der erste Sturm. Wäre
ich aus eigenem Trieb auf die See gegangen und hätte solche Stürme erfahren müßen;
so hätte ich für Furcht und Schrecken nicht zu bleiben gewust. Uberhaupt haben
wir auf der Nordsee fünf Stürme gehabt. Den grausamen Orkan der vom
13 bis 15 7br. wütete, werde ich nie vergeßen. Selbst unsre Seeleute haben es
bekant, daß dieser Sturm einer der heftigsten gewesen, den sie je gehabt hätten.
Vom Ende des Augusts vom 1. bis 18. September war es immer bei sehr geringer Ab-
wechselung auf der See unruhig und stürmisch. In der ersten Woche verspra[chen w]ir
uns zwar eine Veränderung des Wetters. Der Wind fieng die Donnerstagsnacht
an aus Osten zu wehen. Aber es dauerte nur einige Stunden, so war die Freude
vorbey. Vom 8. bis 18. September war man immer in Angst und Kummer. Binnen der Zeit
ist wenig gut Wetter auf der Nordsee gewesen. Wir brachten dann überhaupt 24
Tage zu, ehe wir in den Kanal kamen, in welchen ich zum Lobe und Preiße des
HErrn der uns mit Verschonen und Erbarmen trug manche gute Erfahrung habe
machen können. Der letzte Sturm vom 17. bis 18. September setzte mich in noch gößeres
holte ich mich wieder. Gott sey dafür gelobet, daß Er mir nicht mehr auflegte, als
ich ertragen konte. Er hat mich hier meht gestärkt, als ich mirs hätte denken können.
Meine Gedanken waren zu der Zeit folgende. Wenn sich die Seefahrt so anfängt,
wie wird das in der Zukunft werden. Aber nach stürmischen Wetter genießt man
auch viele frohe, heitere und angenehme Tage. Und das traurige Andenken an
das Vergangene verschwindet, durch die Vorstellung, daß der HErr alles wohl-
macht. Und Er hat auch alles wirklich wohlgemacht. Wir haben mehrere
heitere, als trübe Tage gehabt. Der Herr Kapitain hat sich sehr freundschaftlich
gegen mich in meiner Kranckheit bewiesen. Er sprach mir immer Muth zu. [D]as
bewirkte dann so viel auf meiner Seite, daß mir die folgenden Seestürme und hefti-
gen Windwogen bey weitem nicht so fürchterlich waren, als der erste Sturm. Wäre
ich aus eigenem Trieb auf die See gegangen und hätte solche Stürme erfahren müßen;
so hätte ich für Furcht und Schrecken nicht zu bleiben gewust. Uberhaupt haben
wir auf der Nordsee fünf Stürme gehabt. Den grausamen Orkan der vom
13 bis 15 7br. wütete, werde ich nie vergeßen. Selbst unsre Seeleute haben es
bekant, daß dieser Sturm einer der heftigsten gewesen, den sie je gehabt hätten.
Vom Ende des Augusts vom 1. bis 18. September war es immer bei sehr geringer Ab-
wechselung auf der See unruhig und stürmisch. In der ersten Woche verspra[chen w]ir
uns zwar eine Veränderung des Wetters. Der Wind fieng die Donnerstagsnacht
an aus Osten zu wehen. Aber es dauerte nur einige Stunden, so war die Freude
vorbey. Vom 8. bis 18. September war man immer in Angst und Kummer. Binnen der Zeit
ist wenig gut Wetter auf der Nordsee gewesen. Wir brachten dann überhaupt 24
Tage zu, ehe wir in den Kanal kamen, in welchen ich zum Lobe und Preiße des
HErrn der uns mit Verschonen und Erbarmen trug manche gute Erfahrung habe
machen können. Der letzte Sturm vom 17. bis 18. September setzte mich in noch gößeres